Energiepolitik in Bayern:War der Ausstieg aus der Kernenergie ein Fehler?

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Ein Kühlturm dampft noch: Das Atomkraftwerk Gundremmingen. Block B wurde bereits 2011 abgeschaltet. Block C liefert noch Strom bis 31. Dezember 2021, dann ist auch hier Schluss. (Foto: Marc Müller/dpa)

Es mehren sich die Stimmen, die das behaupten. Aber könnte man in Bayern die zwei Atomkraftwerke einfach weiterlaufen lassen? Und woher kommt der Strom, wenn sie doch abgeschaltet werden? Die Antworten geben Anlass zur Sorge.

Von Sebastian Beck und Andreas Glas, Gundremmingen/Essenbach

Tobias Bühler ist dort daheim, wo der Dampf aufsteigt. Schon sein Vater deutete stets auf die gewaltige weiße Säule am Horizont, wenn er mit dem Bub auf den Grünten im Allgäu wanderte: "Da kommen wir her." Bühler junior macht es mit seinen Kindern wie einst der Vater. Bald aber wird die Landmarke verschwunden sein. Am 31. Dezember geht Block C des Kernkraftwerks Gundremmingen vom Netz. Dann wird sich nicht nur die Dampfsäule über dem Kühlturm auflösen. Sondern es geht eine Ära zu Ende. Bühler, Jahrgang 1980, wuchs in der Nachbarschaft zum Kraftwerk auf, das seit 1984 eine ganze Region prägt. Inzwischen ist er zum Bürgermeister der Gemeinde Gundremmingen gewählt worden, ein Dorf von 1350 Einwohnern, dessen Wappen auf der Homepage so beschrieben wird: "Über goldener Zinnenmauer mit Torturm im Schildfuß in Blau ein goldenes Atomsymbol."

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