Was läuft im Kino?:Da steckt viel Musik drin

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Basilio (Julian Pollina alias Faber, rechts) lebt allein in einer verlassenen sizilianischen Villa und schreibt Musik. Er wird im Film "Der Junge, dem die Welt gehört" von einem mysteriösen Mentor (Denis Lavant) heimgesucht, der ihn dazu antreibt, die "wahre Poesie" zu suchen. (Foto: Kreisfilm)

Bekannte Schauspieler, berühmte Opern, berüchtigte Räuber: Das erwartet das Münchner Kinopublikum in den kommenden Wochen.

Von Josef Grübl

Als Kind schrieb man ja regelmäßig in Poesiealben, diese Form von Dichtung ging im Lauf der Jahre etwas verloren: "Lebe glücklich, lebe froh, wie die Maus im Haferstroh!" Ganz so simpel ist es im von Pleiten, Pech und schlechter Prosa geprägten Erwachsenenalter leider nicht mehr. Aber es gibt Lichtblicke: "Interessiert an etwas Poesie?", fragt Denis Lavant, das knautschigste aller Kino-Knautschgesichter, im Spielfilm Der Junge, dem die Welt gehört. Lavant ist Franzose, der herrlich versponnene Film spielt in Italien, die Hauptrolle spielt der Schweizer Musiker Julian Pollina alias Faber. Inszeniert und geschrieben hat ihn aber ein Deutscher: Robert Gwisdek arbeitet nach vielen Schauspielrollen, nach Büchern, Musikvideos und eigenem Hip-Hop-Projekt ( "Käptn Peng") jetzt auch als Regisseur, am 21. April kommt er nach München und stellt seinen Film im Rio Filmpalast vor.

Am Tag darauf, den 22. April, ist Robert Gwisdek wieder im Rio zu sehen, dieses Mal allerdings auf der Leinwand: In Matthias Glasners Familiendrama Sterben spielt er einen Musiker mit Todessehnsucht. Es ist die München-Premiere des für neun Deutsche Filmpreise nominierten Berlinale-Hits, der ein paar Tage später auch regulär in den Kinos anläuft. Als Gäste haben sich unter anderem die Schauspieler Lars Eidinger, Ronald Zehrfeld und Saskia Rosendahl angesagt.

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Erstaunlich viele Inszenierungen bekannter Autoren kommen auf die Bühne, etwa von Melville, Kafka, Jelinek, Dürrenmatt. Und dazwischen taucht Rudolph Moshammer auf.

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Gäste werden auch am 18. April im Sendlinger Tor Kino erwartet: Dort wird der 1999 entstandene Independent-Film Schmetterlinge in der Nacht aufgeführt, in einer neuen digitalisierten Fassung, zur Erinnerung an den Schauspieler Richard Rigan. Dieser ist im Januar 2023 verstorben, als Musiker, Club-Betreiber und "Elvis von Schwabing" war er weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Regisseur Andreas Lechner wird den Film persönlich vorstellen, auch eine Musik-Einlage ist geplant: Dieter Landuris und Christopher Rockingham wollen an diesem Abend ein kleines Kinokonzert geben.

Noch mehr Musik gibt es am 20. April in vielen Kinos in München und im Umland zu hören: In der Reihe "Met Opera live im Kino" wird die Oper La Rondine direkt aus New York übertragen. Das Publikum erwartet eine bittersüße Liebesgeschichte mit lieblichen Melodien, für ebenjene zeichnet der Schöpfer dieses Werks verantwortlich: Vor 100 Jahren starb Giacomo Puccini, die beliebte Oper-im-Kino-Reihe ehrt ihn gleich zweimal - mit dieser selten gespielten Oper und am 11. Mai mit seiner weltberühmten Madama Butterfly. Die Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky erklingt am 24. April im Gloria Filmpalast, Neuen Rex oder Kino Solln: An diesem Abend wird die Ballett-Aufführung Schwanensee live aus dem Royal Opera House in London übertragen.

Sonderveranstaltungen wie diese boomen in den Kinos, liebevoll kuratierte Filmreihen auch: Das Werkstattkino etwa zeigt vom 18. bis 24. April Filme über "Räuber". Auf dem Spielplan stehen Kinohits wie Guy Ritchies adrenalingeladenes Thriller-Remake Cash Truck, David MacKenzies famose Bankräuber-Ballade Hell or High Water mit Chris Pine und Ben Foster, Ben Afflecks prominent besetzter Gangsterfilm The Town aus dem Jahr 2010 oder die raffinierte Stripperinnen-Saga Hustlers mit Jennifer Lopez.

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