Live 2024:Adele plant bis zu zehn Konzerte in München

Lesezeit: 3 Min.

Adele auf der Bühne bei den Brit Awards 2022. (Foto: Matt Crossick /Imago/PA Images)

Eine Million Besucher könnten die britische Sängerin im kommenden Sommer live in der Stadt erleben. Soweit bekannt ist, sind es die einzigen derzeit geplanten Auftritte in Europa.

Von Heiner Effern und Michael Zirnstein

AC/DC soll 2024 kommen, Ed Sheeran auch, doch gegen den neuesten Münchner Coup verblassen sogar diese Superstar-Konzerte. Die britische Künstlerin Adele soll nach Informationen der SZ im kommenden Sommer bis zu zehn Auftritte auf dem Gelände der Münchner Messe planen. Dort sind pro Konzert 100 000 Besucherinnen und Besucher und mehr möglich. Sollte Adele wie erwartet gut ankommen, könnte sie bis zu einer Million Fans aus ganz Europa in die Stadt locken.

Nach dem umstrittenen "Rolling Loud"-Festival im vergangenen Jahr soll 2024 eine sehr verträgliche Künstlerin nach München kommen, deren Verpflichtung außergewöhnlich erscheint. Adele spielt Konzerte derzeit als sogenannte Resident-Künstlerin ausschließlich in Las Vegas. Bei der Visite in München wird sie allem Anschein nach auf absehbare Zeit die einzigen Auftritte außerhalb der US-Stadt absolvieren. Zumindest sind weitere in Europa derzeit nicht bekannt. Im Münchner Rathaus geht man davon aus, dass man tatsächlich einen Coup gelandet hat, der weltweit Aufmerksamkeit finden könnte. Am Mittwochabend soll Adele auch Thema im Aufsichtsrat der Messe München gewesen sein.

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Auch wenn die Freude hinter den Kulissen groß ist, offiziell bestätigen mag die bis zu zehn Konzerte auf dem Messegelände niemand, bis die Verträge endgültig fix sind. Auch Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU), der die Bespielung der Messe mit Großkonzerten bisher vorangetrieben hat und deshalb wohl auch nicht unwesentlich an der neuesten Verpflichtung beteiligt gewesen sein dürfte, mag zu Namen und Terminen im Sommer 2024 nichts sagen.

Die Messe sei einfach "ein geiler Konzert-Veranstaltungsort", so viel erklärte er auf Anfrage nur ganz grundsätzlich. Mit der Fläche dort könne München Künstler in die Stadt holen, die ansonsten auf andere Metropolen ausweichen würden. Seine Aufgabe als Wirtschaftsreferent sei es unter anderem, den Tourismus anzukurbeln. Deshalb gelte es, Attraktionen zu schaffen auch in Zeiten, in denen sonst nicht viel los sei. Im August nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 müsse München nationalen und internationalen Gästen etwas bieten, sagte er.

Hinter den Kulissen hört man, dass die Auftritte von Adele möglichst nicht mit den Konzerten von weiteren Superstars kollidieren sollen, die 2024 ebenfalls nach München kommen. AC/DC und Ed Sheeran spielen im Juni im Umfeld der Fußball-EM im Olympiastadion und auf der Theresienwiese. Doch im Augst haben sich auch Coldplay in München angesagt, drei Auftritte sind im Olympiastadion geplant (15., 17. und 18. August). Denkbar ist, dass Adele davor und danach auf dem Messegelände singt, die Konzerte über mehrere Wochen streckt. In Las Vegas tritt sie seit 2022 regelmäßig an Wochenenden im Colosseum des Caesars Palace Hotels auf, etwa 4000 Besucher sollen dort Platz haben. In München könnten für ein Konzert locker mehr als 25 Mal so viel Tickets verkauft werden.

Das geht allerdings nur auf dem Gelände der Messe, die ihre Freiflächen bis ins Jahr 2025 für Konzerte an die Agentur von Klaus Leutgeb vermietet. Die Verantwortlichen dort verweisen wegen der geplanten Konzerte auf die Veranstalter. Allerdings müsse die Messe auch ihre Freiflächen sanieren, möglichst vor der Messe Bauma 2025, sagte ein Sprecher. Das könnte dann womöglich erst im Herbst nach dem Adele-Sommer möglich sein.

Der Grazer Unternehmer Leutgeb befindet sich gerade in München. Zu Adele sagt er momentan aber auch lieber nichts. Generell will er keine Namen nennen, "bis alles in trockenen Tüchern ist". Aber er plant weiter fest mit der Münchner Messe: "Die Leutgeb Group und Live Nation stehen nach wie vor in einer partnerschaftlichen, freundschaftlichen Kooperation. Wir arbeiten daran, mehrere spektakuläre internationale Projekte nach München zu holen. Und das wollen wir bevorzugt auf der Messe München durchführen."

Unter anderen spielten dort in den vergangenen Jahren Robbie Williams und Andreas Gabalier vor jeweils etwa 90 000 Fans und Helene Fischer vor 130 000. Im vergangenen Jahr hatte es nach dem "Rolling Loud"-Festival Kritik wegen gewaltsamer Übergriffe gegeben. Die Veranstalter wiesen diese Vorwürfe als überzogen zurück. Vor wenigen Tagen war nun bekannt geworden, dass das größte Hip-Hop-Festival der Welt 2024 nicht in München, sondern in der Nähe von Wien gastieren wird. Das wird die Stadtpolitik eher erleichtern. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatte nach dem Festival noch erklärt, dass sich die Messe wieder mehr um ihr Kerngeschäft kümmern sollte und nicht um Konzerte. Ärger mit den Fans ist bei Adele aber nicht zu erwarten.

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