NS-Raubkunst:Die Sensibilität wächst, immerhin

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"Das bunte Leben" von Wassily Kandinsky, seit 1973 ans Münchner Lenbachhaus verliehen. (Foto: Florian Peljak)

Jüdische Erben erhalten ein Bild von Kandinsky zurück: Was in München geschieht, ist selbstverständlich - und ist es zugleich nicht.

Kommentar von Kia Vahland

Rechtsextremismus und Antisemitismus haben zugenommen. Inmitten der nur allzu berechtigten Besorgnis darüber lassen sich gute Nachrichten leicht übersehen: In Fragen der NS-Raubkunst ist die Sensibilität gewachsen. In München wird demnächst ein Schlüsselwerk Wassily Kandinskys aus dem Besitz der Bayerischen Landesbank zurückgegeben an die Erben der jüdischen Eigentümer, die es 1940 im besetzten Amsterdam verloren hatten. Dazu hatte die von Bund, Ländern und Kommunen eingesetzte NS- Raubkunst-Kommission geraten. Der Empfehlung folgte nun auch die Bank, die "Das bunte Leben" seit 1973 dem städtischen Lenbachhaus geliehen hatte.

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:Der Schandfleck

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Von Kia Vahland

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