Diese Documenta ist, was sie sein sollte: eine Zumutung. Das indonesische Kuratorenteam Ruangrupa bemüht sich gar nicht erst, westliche Erwartungen an Kunst zu erfüllen. Kaum etwas ist hier grandios gemeint, bis ins Letzte durchkomponiert, von bleibendem materiellem Wert. Wenn überhaupt eine europäische Kunstrichtung Pate stand, ist es die Arte Povera, die Kunst der ärmlichen Dinge: Sperrholz, Wellblechpappe, handschriftliche Notizen etwa sind zu sehen. Die eigentlichen Komponenten dieser Kunst aber sind Teamgeist, gute Laune, Gerechtigkeitssinn, Respekt vor der Natur und die Bereitschaft, ins Offene zu gehen, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Documenta:Die Kunst des Zusammenhalts
Lesezeit: 2 min
Panorama der vielen Gesichter: Zu den Künstlerkollektiven, die diesmal dabei sind, gehört Baan Noorg aus Thailand, hier mit einer Arbeit in der Documenta-Halle, davor ein Besucher.
(Foto: Ina Fassbender/AFP)In Kassel wird diesmal der Gemeinschaftsgedanke gefeiert. Besucherinnen und Besucher müssen sich nur noch darauf einlassen.
Kommentar von Kia Vahland
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Familie
Wenn nichts mehr hilft
Tantra
"Es geht darum, die Schranke des Tabus zu durchbrechen"
Hauptbahnhof Stuttgart
Überirdisch schön
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"
Kinderschlaf
Wie schläft mein Kind endlich durch?