Sparzwänge und rechte Attacken auf die Kultur ergeben einen bedrohlichen Zangengriff, doch die Szene beschäftigt sich beim Theatertreffen in Berlin lieber mit sich selbst.
Jubiläums-Staatsempfang in Füssen
:Festspielhaus Neuschwanstein wird fortan mit einer Million Euro jährlich gefördert
Beim Festakt zum 25. Geburtstag des privaten Musicaltheaters dankt Kunstminister Markus Blume den Betreibern mit einer satten Erhöhung der Förderung. Dafür wird viel verlangt.
Künstler beklagen Sparzwang
:„Es geht um die Existenz“
München fehlt Geld, die Stadt spart deshalb auch an Kunst und Kultur. Ist eine Kulturtaxe die Lösung?
Kulturpolitik
:Die Quereinsteigerin steigt auf
Sarah Wedl-Wilson hat weder einen deutschen Pass, noch ein Parteibuch. Trotzdem sind die Hoffnungen groß, dass sie als neue Kultursenatorin in Berlin glücklicher agieren wird als ihr Vorgänger: Die Aufgaben sind gigantisch, der Spardruck auch.
40. Dokumentarfilmfestival München
:Zum Dok-Fest-Jubiläum gibt es Party – und Ärger
Im Herbst übernimmt ein neues Führungsduo das renommierte Dokumentarfilmfestival München. Während Kritiker Vetternwirtschaft wittern, dementieren die Entscheider vehement. Was ist da los?
Berlin
:Sarah Wedl-Wilson wird neue Kultursenatorin
Die bisherige Kulturstaatssekretärin tritt die Nachfolge von Joe Chialo an, der am Freitag seinen Rücktritt erklärt hatte.
Politikum beim Kemptener Jazzfrühling
:Eine Sparidee bedroht das Erfolgsmodell
Der Kemptener Jazzfrühling feiert einen künstlerisch überzeugenden, fast immer ausverkauften 40. Geburtstag. Von der Stadt gibt es aber womöglich eine Zuschuss-Kürzung als Geschenk.
Berliner Kulturpolitik
:Chialo bittet um Entlassung
Die Kürzungen im Berliner Kulturetat führten „zur drohenden Schließung von bundesweit bekannten Kultureinrichtungen“, begründet der Kultursenator den Schritt. Dabei hat der CDU-Mann eben jene Sparmaßnahmen bislang mitgetragen.
Münchens neuer Kulturreferent Marek Wiechers
:„Als mir von dem Eilantrag berichtet worden ist, musste ich erst mal lachen“
Für mindestens 15 Monate ist Marek Wiechers der Kulturreferent der Stadt München. Wohin der studierte Jurist mit diesem Amt strebt und welcher Kulturinstitution er besonders verbunden ist.
Wolfram Weimer
:Wie gewinnt er das Vertrauen der Kulturschaffenden?
Antisemitismus, Filmförderung, Hilfen für die Verleger – den Ex-Publizisten Wolfram Weimer erwarten in seinem Amt als Kulturstaatsminister viele Aufgaben.
Kulturpolitik
:Die Tegernsee-Connection
Golf, Gesinnung, Geburtstag: Wie Wolfram Weimer zum Kulturstaatsminister unter Friedrich Merz aufstieg.
Kulturpolitik
:Was wird aus diesem Mann?
Als Kulturstaatsminister nicht berufen, als Berlins Kultursenator eine Fehlbesetzung: Joe Chialos Ausflug in die Politik könnte bald beendet sein.
ExklusivRegierungsbildung
:Verleger Weimer soll Kulturstaatsminister werden
Diese Entscheidung ist überraschend: Der ehemalige „Focus“-Chefredakteur und Verleger Weimer soll Nachfolger von Claudia Roth werden. Dass sich der Medienunternehmer für Kultur interessiert, war bislang nicht bekannt.
Wenig Gewissheit, dafür viele politische Kräfte
:In der Münchner Kulturszene dreht sich das Personalkarussell
Kein neuer Kulturreferent in Sicht, Kunstminister in der Kritik und jede Menge Personalwechsel auf zentralen Positionen wie dem Deutschen Museum und dem Münchner Stadtmuseum.
Monty Richthofen ist Nachfahre des Jagdfliegers „Roter Baron"
:Ein Künstler sticht Tattoos als Zeichen der Hoffnung
Monty Richthofen ist verwandt mit Deutschlands bekanntestem Jagdflieger. Er sieht den kriegerischen Teil der Familiengeschichte als Beweggrund, statt Gewalt Kunst zu produzieren: unter anderem auf nackter Haut, mit eintätowierten Botschaften.
Dekret gegen Smithsonian-Museen
:Trump will die Geschichte umschreiben
Nach dem Kennedy-Center greift der US-Präsident einen zweiten Pfeiler der amerikanischen Kultur an. Er will der Smithsonian Institution verordnen, die Bevölkerung stolz zu machen.
Münchner Feierwerk
:"Wir werden immer laut bleiben"
Nach 40 Jahren tritt eine neue Doppelspitze in Münchens großem Jugend- und Kultur-Träger an: Julia Viechtl und Andreas Huber stehen vor großen Herausforderungen wie dem Rechtsruck der Gesellschaft und einer Generalsanierung.
Fachtagung der bayerischen Kulturverbände
:Die Freie Szene probt die Selbstermächtigung
Seit Corona engagieren sich die Verbände der freien Künste in Bayern gemeinsam. Sie haben einiges erreicht, fordern aber auf ihrer ersten Fachtagung noch mehr vom Freistaat.
Ukrainischer Kulturminister
:„Putin ist überall“
Drei Jahre Angriffskrieg: Der ukrainische Kulturminister Mykola Tochytskyi spricht über die fortschreitende Umdeutung der Geschichte und die ungeheure Zerstörung wichtiger Kulturgüter durch Russland.
Brutalismus in der Architektur
:Monster zum Verlieben
Rettet das Grau! Warum die Betonmonster des Brutalismus neuerdings wieder so geliebt werden - und warum sie unbedingt erhaltenswert sind. Was sich aktuell auch beim Kampf um den Erhalt des Münchner Strafjustizzentrums zeigt.
Kennedy Centre in Washington
:Der Kulturkommissar
„Keine Transenshows oder andere antiamerikanische Propaganda mehr“: Donald Trump hat Richard Grenell zum Interimsdirektor des Kennedy Centers in Washington ernannt – der wichtigsten amerikanischen Kulturstätte.
Hafencity
:Hamburg bekommt eine neue Oper
Ein Milliardär will eine Oper in der Hafencity stiften. Die Stadt war anfangs skeptisch, nun soll das Gebäude aber gebaut werden.
NS-Raubkunst
:Wie man sich vor der Restitution drückt
Neue Archivfunde stützen die These, beim legendären Welfenschatz handele es sich doch um NS-Raubkunst. In Berlin allerdings wird das Verfahren verschleppt.
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda
:„Kultur ist für alle da“
Kunst sei demokratierelevant, weil sie gegen Popularisierung wirke, sagt Carsten Brosda. Der Hamburger Kultursenator der SPD fordert deshalb, die subventionierte Kultur in Deutschland zu schützen.
Kultursponsoring
:Wollten Sie immer schon ein Theater nach sich benennen?
Dazu besteht in Görlitz die Chance, wo die Namensrechte des Theaters zum Verkauf stehen. Warum Sponsoring auch im Kulturbereich helfen könnte.
Kulturbegriff der AfD
:Aufgeladen mit völkischer Ideologie
Was sich die AfD unter Kultur vorstellt: Ein Blick in das soeben verabschiedete Wahlprogramm.
Münchens Konzertsaal endgültig geschlossen
:Ein Nachruf auf die Philharmonie
Die Münchner liebten und hassten ihren hölzernen Weinberg der Musik. Fast unbemerkt hat die Stadt die Philharmonie nun für die nächsten zehn Jahre zugesperrt. Ein Veranstalter verlangt: Lasst uns weiter dort spielen.
Krise der deutschen Filmwirtschaft
:Laufen einfach zu viele Filme?
Regisseure werfen der Politik vor, der deutschen Filmwirtschaft zu schaden. Da ist etwas dran. Und doch ist das Problem auch hausgemacht.
Einsparungen in der Berliner Kultur
:Wie kann einem das Schöne so egal sein?
Die stumpfen Sparvorgaben für Theater, Opern und Museen bedrohen, was die Stadt noch anziehend macht. Sie sind töricht, ja: tödlich. Wieso verteidigt der Kultursenator nicht die Kultur?
Kulturpolitik
:„Verachtung der Kultur“
Die Berliner Politik spiele das einfache Volk gegen angeblich elitäre Opernbesucher aus: In der Debatte um Etatkürzungen wirft Ulrich Matthes dem Regierenden Bürgermeister und dem Kultursenator „AfD-Rhetorik“ vor. Ein Gespräch.
René Pollesch
:Danke für die Party
Nach René Polleschs Tod endet auch seine einzigartige, kollaborative Form des Theaters. Fünf seiner erfahrenen Schauspieler zeigen in der Volksbühne in Berlin einen letzten Abend in seinem Sound: „Der Schnittchenkauf“.
Aus für Kunstforum Wien
:Kunst kommt von Kosten
Die Pleite von René Benko ist schuld daran, dass das Kunstforum Wien aufgegeben wird. So zumindest die Begründung der Unicredit Bank Austria.
NS-Raubkunst
:Politiker fordern schnellere Entscheidungen bei Rückgabe
Bayerns Kunstminister Markus Blume befürwortet ein Schiedsgericht, damit die jüdischen Opfer des NS-Regimes zu ihrem Recht kommen. Vieles bleibt aber ungeklärt.
Europäisches Liederbuch zur Kulturrettung
:Sing deinen Song
Ist eine Sammlung von europäischen Volksliedern politisch naiv? Ja, und gerade deshalb nötig. Warum das Projekt „EU Songbook“ ein Manifest der Gegenwart ist.
Das Indie-Festival „Alien Disko“ in München
:Die Retter aus dem Underground
Mit der sechsten Ausgabe ihrer „Alien Disko“ im Volkstheater beweisen die Acher-Brüder, dass sie sich auch von den Förderungsknapsereien des Kulturreferats nicht aufhalten lassen. Eindrücke von einem internationalen Festival, das es so kein zweites Mal gibt.
Sparpläne für die Kultur
:Wird Berlin für international renommierte Künstler unattraktiv?
Designierte Theaterleiter treten von ihren Jobs zurück, bevor sie die überhaupt angefangen haben. Das zeigt: Die Kulturszene hat das Vertrauen in Senator Joe Chialo verloren.
Theater und Kulturpolitik
:„Unsere Manövrierfähigkeit ist nicht sehr groß“
Auch an den Münchner Kammerspielen muss gespart werden. Aber woran? Geschäftsführer Oliver Beckmann über Gagen, Kunst und die Frage, wie viel von einem Euro auf der Bühne landet.
Debatte am Würzburger Mainfranken Theater
:Ärger um den Führungsstil des Intendanten
Theaterchef Markus Trabusch steht seit geraumer Zeit in der Kritik. Eine Mitarbeiterbefragung zeigt Probleme auf. Welche Konsequenzen zieht er daraus?
Kulturpolitik
:Geld ins Theater oder ins Schwimmbad stecken?
Viele Kommunen müssen sparen und stecken vielleicht bald in einem Dilemma. Warum ein guter Plan jetzt so wichtig für die Kultur wäre.
Hoch dotierte Pop-Preise von Bund und Land
:„Rote Sonne“ als bester Club Bayerns ausgezeichnet
Der Freistaat ehrt auch das Café Holler und das WUT Kollektiv. Zudem fördert der Bund 13 bayerische Spielstätten wie die Unterfahrt oder den Passauer Zauberberg mit bis zu 45000 Euro.
Symposium zur Nan-Goldin-Ausstellung
:Sie reden miteinander. Ein bisschen
Der Nahostkonflikt spaltet die Kunstszene wie kaum ein anderes Thema. Bei einem Symposium zur Nan-Goldin-Ausstellung in Berlin gelingt das Erstaunliche: ein Dialog. Proteste gab es natürlich trotzdem.
Bündnis „München ist Kultur“ gegen Sparpläne
:Vereint in der Not
Erstmals in München setzen sich Kulturschaffende aller Disziplinen, der freien Szene wie städtischen Häuser, gemeinsam gegen Sparmaßnahmen zur Wehr: Was sie fordern und was sie vorschlagen.
Drastische Sparpläne der Stadt München
:Jelinek, Friedman, Meyerhoff und 300 weitere Kulturleute unterzeichnen Protestbrief
Viele prominente Künstler und leitende Vertreter der wichtigsten Münchner Kulturinstitutionen appellieren gemeinsam an Münchens Stadträte, mit ihnen in Dialog zu treten. Sie warnen vor „demokratiefeindlichen Kräften“.
Baukosten
:Teurer, später, nerviger
Überall werden Theater und Opern saniert – und ein Baukosten-Skandal folgt dem nächsten. Was bedeutet das für die Liebe des Publikums zur Kunst? Nichts Gutes.
Das große Musik-Symposium „Listen To Munich“
:Schwachstelle Pop
Beim Gipfeltreffen der Pop-Macher beklagen alle die mangelhafte Förderung der wichtigsten Kultursparte. Was Stadt und Freistaat gegen Clubsterben und Musikersorgen unternehmen sollen.
Slowakische Regierung
:Nationalistische Angriffe auf die Kultur
Kündigungen, Kürzungen, Verleumdungen: Die Regierung übernimmt immer mehr die Kontrolle, Kulturschaffende fühlen sich bedroht. Mit ihrer Kritik sind sie nicht allein: Zum Jahrestag der Sanften Revolution demonstrieren Tausende Menschen gegen das System Fico.
Kunst-Aktion im Münchner Bahnhofsviertel
:Hotel der Lüste und Albträume
Ein Künstlerkollektiv tobt sich in einem ehemaligen Wohnheim aus: Panikräume, Minidisco, Galerie und Sexzimmer bieten im „Happy End Hotel“ Schönes, Schauspiel, Schockierendes und Spaß für alle ab 18.
Kulturpolitik
:Wo bleibt der gute Plan?
Es wird gekürzt, es wird gespart, doch wie es mit ihrer Arbeit weitergeht, wissen viele Berliner Künstler nicht - und demonstrieren. Es ist ein Hilferuf an die Hauptstadt und an einen wirkungslosen Kultursenator Chialo.
Podcast „In aller Ruhe“ mit Carolin Emcke
:„Ästhetisch durchdenken“ – Carsten Brosda über Kulturförderung und Kunstfreiheit
In Berlin und München könnten Kulturetats immens gekürzt werden. Was heißt das für die Kulturszene? Das fragt Carolin Emcke im Podcast den Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins, Carsten Brosda.