Serien des Monats September:Serien für den Herbst

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Die deutsche Serie "Liebes Kind" steht aktuell auf dem ersten Platz der internationalen Netflix-Charts. (Foto: Netflix/Courtesy of Netflix)

Graugänse in Katar, die erfolgreichste Netflix-Serie und die schmerzhaft schöne letzte Staffel von "Sex Education": die Empfehlungen der Redaktion.

Von Aurelie von Blazekovic, Carolin Gasteiger, Holger Gertz, Alexander Menden, Vera Schroeder und Claudia Tieschky

Dritte Staffel von The Morning Show

Reese Witherspoon hadert als Reporterin Bradley Jackson mit ihrer verkorksten Familie. (Foto: Apple TV+)

Worum geht's: In der dritten Staffel der Apple-Aushängeschild-Serie mit Jennifer Aniston und Reese Witherspoon über eine Nachrichtensendung steht der Medienkonzern dahinter vor dem finanziellen Ruin. Rettung verspricht der Geschwindigkeits- und Raumfahrt-Fan Paul Marks, der Elon Musk auffallend ähnelt.

Heimlicher Star: Greta Lee - in "Past Lives" schon herrlich - spielt Nachrichtenchefin Stella Bak deutlich nahbarer als in der vorherigen Staffel.

Nicht geeignet für: Idealisten. Hier agiert jeder nach seiner eigenen Agenda. Carolin Gasteiger

Zehn Folgen, auf AppleTV+.

All or Nothing

Null romantisch, trotz Graugänsen: Der vormalige Bundestrainer Hansi Flick. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Worum geht's: Die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Sie wollte (oder sollte) gesellschaftspolitische Zeichen setzen, aber das fällt leichter, wenn man auch sportlich halbwegs auf der Höhe ist. Waren die Deutschen nicht, Aus in der Vorrunde. Ein Glücksfall fürs Filmteam, so konnte historisches Scheitern minutiös dokumentiert werden.

Heimlicher Star: Die Graugänse als Hauptdarsteller eines Motivationsvideos, mit dessen Hilfe der vormalige Bundestrainer Hansi Flick seine Jungs zum Fliegen bringen wollte. Hat auch nicht geklappt.

Nicht geeignet für: Fußballromantiker. Fußball ist einfach null romantisch. Holger Gertz

Vier Folgen, auf Amazon Prime.

Liebes Kind

Die deutsche Serie "Liebes Kind" steht aktuell auf dem ersten Platz der internationalen Netflix-Charts. (Foto: Netflix/Courtesy of Netflix)

Worum geht's: Lena gelingt mit ihrer Tochter Hannah die Flucht vor ihrem Peiniger aus einem unterirdischen Verlies - Hannah und ihr kleiner Bruder wurden dort geboren und waren nie draußen. Das Ehepaar Beck schöpft Hoffnung: Ihre Tochter Lena verschwand vor Jahren spurlos. Doch nichts in dem Fall passt zusammen. Und warum verhalten sich Hannah und Lena so merkwürdig? Eine schaurige Enthüllung jagt die andere.

Heimlicher Star: Die enorme Sonnenbrille, die Hannah (Naila Schuberth) gegen das ungewohnte Sonnenlicht trägt - eine Brille der Kapriziösen und Mächtigen. Lange war ein Kind im Film nicht mehr so unheimlich.

Nicht geeignet für: Leute, die nur Zeit für eine Folge haben. Abschaltenmüssen bei so einer Spannung ist fies. Claudia Tieschky

6 Folgen, auf Netflix.

This is going to hurt

Ben Wishaw als gestresster Assistenzarzt Adam. (Foto: BBC, ZDF/Ludovic Robert)

Worum geht's: Leben und Leiden eines Assistenzarztes, gespielt vom wie immer fantastischen Ben Whishaw, basierend auf den Memoiren des ehemaligen Gynäkologen Adam Kay. Ein schonungsloser, komischer, faszinierender Blick hinter die Kulissen des überlasteten, unterfinanzierten britischen Gesundheitssystems.

Heimlicher Star: Alex Jennings als aristokratisch-arroganter, aber fantastisch kompetenter Leitender Oberarzt.

Nicht geeignet für: Menschen, die kein Blut sehen können. Alexander Menden

Sieben Folgen, in der ZDF-Mediathek.

Vierte Staffel von Sex Education

Genial lebenskluge Generation: "Und ich liebe mich selbst zu sehr, als dass ich mich je verleugnen würde". (Foto: Samuel Taylor/Netflix)

Worum geht's: Ein letztes, beglückendes und gleichzeitig abschiedsschmerzhaftes Wiedersehen mit Otis, Eric, Adam, Maeve und Co., die von der Highschool aufs College gewechselt sind und ihre Superkraft, durch das stete Ausformulieren von Gefühlen im richtigen Moment eine bessere Welt zu schaffen, weiter perfektionieren.

Heimlicher Star: Der hammerautoritäre Ex-Schuldirektor Dr. Groff, der sich aufmacht, eine neue Version seiner selbst zu entdecken.

Nicht geeignet für: Abgekochte Menschen, die finden, dass Therapie nur was für Schwächlinge ist.

Acht Folgen, auf Netflix.

Tod den Lebenden

Teilen gerne und haben keine Scheu vor Schusswaffen: Becky (Kristin Suckow), Heidi (Odine Johne) und Juklas (Julius Feldmeier). (Foto: Daria Biliak/ARD Degeto)

Worum geht's: Eine Berliner WG und freie Liebe und Klimawandel. Und um die behutsame Sprache, die diese aufgeklärten Milennials pflegen, die allerdings auf direktem Wege in die Gewalt führt. Jedenfalls wenn es nach Heidi (Odine Johne) geht, die alle fest im Griff hat. Durch Improvisation ist eine erstklassige Milieu-Satire entstanden.

Heimlicher Star: Der Rollenvorname Juklas, einfach perfekt.

Nicht geeignet für: Menschen, die keine Späße über potenziell weltverbessernde Anliegen ertragen. Aurelie von Blazekovic

Sechs Folgen, in der ARD-Mediathek.

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