Olympia:Wenn die Spiele wieder nach Bayern kommen

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Olympia 2036 in Nürnberg? Wer weiß... (Foto: imago sportfotodienst/imago sportfotodienst)

Olympia 2036 in Nürnberg? So fulminant, wie es sich Ministerpräsidentin Katharina Schulze erträumt hatte. Selbst OK-Chef Markus Söder zollte den zwanzigtausend Arbeitslosen Respekt für ihren Freiwilligendienst. Ein Rückblick auf die Spiele der Zukunft.

Glosse von Roman Deininger

Nürnberg, 9. September 2036. In Nürnberg gehen an diesem Wochenende die Spiele der XXXVI. Olympiade zu Ende. Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Georg Hackl, sprach am Rande der Ruderwettbewerbe am Wöhrder See von den "schönsten Spielen, die jemals in Nordbayern ausgetragen wurden". Die Jugend der Welt habe sich in ihre fränkischen Gastgeber und das Olympia-Maskottchen, den lustigen Karpfen Bassdscho, verliebt. Eine positive Bilanz zog auch Ministerpräsidentin Katharina Schulze (Grüne): "Mit Olympia in Bayern ist für mich persönlich ein Traum wahr geworden." Schulze dankte der Bürgerinitiative "A sou a Gschmarri" für ihren "konstruktiv-kritischen Beitrag zu einem noch tolleren Nürnberg 2036".

Der Präsident des Organisationskomitees (OK), Schulzes Vorgänger Markus Söder, gratulierte den zwanzigtausend Arbeitslosen, die zum Freiwilligendienst an den Sportstätten herangezogen worden waren: "Respekt und Anerkennung an unsere Volunteers. Ehrlicherweise glaube ich, dass ein bisschen Bewegung doch besser ist, als den ganzen Tag in der Tonne zu liegen." Durch den Einsatz der Freiwilligen habe man finanzielle Engpässe überwinden können. Er lege aber Wert darauf, so Söder, dass das OK niemals insolvent gewesen sei. Es habe lediglich vorübergehend "aufgehört zu verkaufen". Söder gab bekannt, dass ein niederländischer Konzern das Olympische Dorf in Langlau am Großen Brombachsee erworben habe und als Ferienanlage nutzen wolle.

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Der Vorsitzende der Bayern-SPD, Florian von Brunn, hatte wegen "akuten Generalverdachts" Strafanzeige gegen das OK gestellt. Schulze und Söder wiesen die SPD-Kritik in einer gemeinsamen Erklärung als "billigen Radau der außerparlamentarischen Opposition" zurück. Brunn hatte moniert, dass für die Fechtwettbewerbe im Nürnberger Zukunftsmuseum wegen einer Sondernutzungsklausel eine zusätzliche Pauschalpacht von 326,8 Millionen Euro fällig wurde. Der bayerische Finanzminister und stellvertretende Ministerpräsident Albert Füracker (CSU) verteidigte die Summe als "marktüblich" und "der Bedeutung des Fechtsports angemessen".

Am Samstag stehen unter anderem noch die Finalpartien im Beachvolleyball im zugeschütteten Nürnberger Hafen an. Die Spiele enden am Sonntagabend mit der Schlussfeier, die wie bereits die Eröffnungsfeier vom Intendanten der Karl-May-Festspiele Bad Segeberg, Hubert Aiwanger, gestaltet wird.

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