Kulturausschuss:Stadtteilbüchereien öffnen bald auch samstags

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Soll künftig auch samstags geöffnet haben: Die Stadtbibliothek am Harras in Sendling. (Foto: Alessandra Schellnegger)
  • Sechs Stadtteilbüchereien in München sollen ab April auch samstags geöffnet haben.
  • Die Änderung gilt für die Standorte Pasing, Hasenbergl, Neuperlach, Giesing, Sendling und Neuhausen.
  • Bei Erfolg soll die Samstagsöffnung unter Umständen noch weiter ausgebaut werden.

Von Franz Kotteder, München

Ein Anfang ist gemacht: Am Donnerstag wird sich der Kulturausschuss des Stadtrats erneut mit der geplanten Samstagsöffnung von sechs Stadtteilbüchereien befassen. In einem ersten Schritt sollen nun von April an neue Öffnungszeiten für die Standorte Pasing, Hasenbergl, Neuperlach, Giesing, Sendling und Neuhausen gelten. Diese sechs Büchereien haben samstags dann von 10 bis 15 Uhr geöffnet, montags sind sie dafür künftig geschlossen, dienstags bis freitags haben sie von 10 bis 19 Uhr offen.

Die sechs ausgewählten Büchereien sind bisher schon die besucherstärksten; gut 1,3 Millionen Besucher haben sie im Jahr. Zusammen mit der Zentrale der Stadtbibliothek am Gasteig - jährlich 921 000 Besucher -, die schon seit 2007 an Samstagen geöffnet hat, kommen somit fast die Hälfte der 4,8 Millionen Ausleiher pro Jahr in den Genuss von Samstagsöffnungszeiten.

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Eigentlich hätten sogar alle 21 Stadtteilbibliotheken samstags öffnen sollen, so hatte es das Kulturreferat jedenfalls vorgehabt im vergangenen Jahr. Nach einem dreistufigen Modell wollte man innerhalb von drei Jahren alle Stadtteilbüchereien am Samstag öffnen. Aber dann war die CSU-Fraktion dazwischengegrätscht, die erforderliche Personalaufstockung um gleich 22 Vollzeitstellen war ihr angesichts der Haushaltslage doch zu viel. So beschloss das schwarz-rote Rathausbündnis, erst einmal klein anzufangen mit lediglich sieben zusätzlichen Vollzeitstellen und dafür nur die größeren Büchereien aufzumachen. Nach einem Jahr Probelauf wolle man dann sehen, hieß es im Oktober vergangenen Jahres, ob man die Samstagsöffnung unter Umständen sogar noch weiter ausbaue.

Das Kulturreferat hat die jetzigen sechs Pilotstandorte danach ausgesucht, wie groß die betroffenen Stadtteile sind, wie sie sonst mit kulturellen Einrichtungen versorgt sind und wie leicht man sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht. Auch auf eine gleichmäßige Verteilung nach Himmelsrichtungen wurde geachtet. Mit einer breiten Mehrheit für den Vorschlag von Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD) im Kulturausschuss wird gerechnet. Und auch mit einem großen Erfolg des Pilotprojekts, die generelle Samstagsöffnung der Büchereien wird ja schon lange gefordert. Kann also gut sein, dass sie - mit etwas zeitlicher Verzögerung - doch noch kommt.

© SZ vom 25.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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