Tennis-Saison 2023:Termine der wichtigsten ATP- und WTA-Turniere im Überblick

Lesezeit: 8 min

Rafael Nadal bei den French Open 2022

Rafael Nadal gewann seinen 22. Grand-Slam-Titel bei den French Open in Paris 2022.

(Foto: GONZALO FUENTES/REUTERS)

Wie wird Alexander Zverev nach seiner langen Verletzung spielen, überrascht Jule Niemeier wieder in Wimbledon? Das Tennis-Jahr 2023 hat begonnen. In unserem Kalender finden Sie alle Informationen zu den großen Turnieren.

Von Michael Schnippert

Roger Federer ist nicht mehr dabei. Der große Maestro hat 2022 seinen Rücktritt verkündet. Rafael Nadal und Novak Djokovic tragen nun im Duell aus, wer am Karriereende die meisten Grand-Slam-Titel hat. Nach den Australian Open stehen beide nun bei 22.

Bei den Frauen steht Iga Swiatek unangefochten an der Nummer 1 der Weltrangliste. Sie hat einen sehr großen Vorsprung und wird noch mehrere Monate dort stehen bleiben. Bei den Deutschen steht nach dem Rücktritt von Andrea Petkovic und der Baby-Pause von Angelique Kerber die Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier mehr im Fokus. Und auch bei den Frauen ging eine der Größten des Sports: Serena Williams trat nach dem Aus bei den US Open zurück.

Alle Termine zu den großen Tennis-Turnieren im Jahr 2023 im Überblick

  • 16.01. bis 29.01.: Australian Open (Grand Slam) - Sieger: Novak Djokovic (Serbien) / Siegerin: Aryna Sabalenka (Belarus)
  • 19.02. bis 25.02.: Dubai (Masters 1000, nur WTA) - Siegerin: Barbora Krejcikova (Tschechien)
  • 08.03. bis 19.03.: Indian Wells (Masters 1000) - Sieger: Carlos Alcaraz (Spanien) / Siegerin: Elena Rybakina (Kasachstan)
  • 22.03 bis 02.04.: Miami (Masters 1000), Sky Sport
  • 10.04. bis 16.04.: Monte Carlo (Masters 1000, nur ATP), Sky Sport
  • 26.04. bis 06.05.: Madrid (Masters 1000), Sky Sport
  • 10.05. bis 21.05.: Rom (Masters 1000), Sky Sport
  • 28.05. bis 11.06.: French Open (Grand Slam), Eurosport
  • 03.07. bis 16.07.: Wimbledon (Grand Slam), Sky Sport
  • 07.08. bis 13.08.: Toronto (Masters 1000, nur ATP), Sky Sport
  • 07.08. bis 13.08.: Montreal (Masters 1000, nur WTA)
  • 13.08. bis 20.08.: Cincinnati (Masters 1000), Sky Sport
  • 28.08. bis 10.09.: US Open (Grand Slam), Eurosport
  • 24.09. bis 30.09.: Wuhan* (Masters 1000, nur WTA)
  • 27.09. bis 04.10.: Peking* (Masters 1000, nur WTA)
  • 04.10. bis 15.10.: Shanghai (Masters 1000, nur ATP), Sky Sport
  • 30.10. bis 05.11.: Paris (Masters 1000, nur ATP), Sky Sport
  • 30.10. bis 05.11.: WTA-Finals in Fort Worth
  • 12.11. bis 19.11.: ATP-Finals in Turin, Sky Sport

*Turniere sind geplant, aber von der WTA noch nicht offiziell bestätigt

Alle Turniere in Deutschland 2023 im Überblick

  • 17.04. bis 23.04.: Stuttgart (Sand, WTA500)
  • 17.04. bis 23.04.: München (Sand, ATP250)
  • 12.06. bis 18.06.: Stuttgart (Rasen, ATP250)
  • 19.06. bis 25.06.: Halle/Westfalen (Rasen, ATP500)
  • 19.06. bis 25.06.: Berlin (Rasen, WTA500)
  • 25.06. bis 01.07.: Bad Homburg (Rasen, WTA250)
  • 23.07. bis 29.07.: Hamburg (Sand, WTA250)
  • 24.07. bis 30.07.: Hamburg (Sand, ATP500)

Australian Open vom 16. bis 29. Januar in Melbourne (Hartplatz)

Novak Djokovic hat sich trotz einer Oberschenkelblessur durch das Turnier gekämpft und am Ende gewonnen. Das bedeutet Weltranglistenplatz Nummer 1 für den, der sich als der Beste sieht - und den 22. Grand-Slam-Titel. Damit zieht er in der ewigen Liste mit Rafael Nadal vergleich, der verletzt früh ausschied.

Bei den Frauen musste Iga Swiatek überraschend früh ihre Taschen packen. Die Polin scheiterte bereits im Achtelfinale an der späteren Finalistin Elena Rybakina.Die Wimbledon-Siegerin Rybakina verpasste ihren zweiten großen Titel. Dafür siegte Aryna Sabalenka erstmals bei einem der vier großen Turniere. Die Belarussin, angetreten unter neutraler Flagge, setzte sich damit auch an die zweite Position in der Weltrangliste.

Für die Deutschen war es ein Turnier zum Vergessen. Alexander Zverev verlor in der zweiten Runde - sichtlich noch nach der Form suchend nach seiner langen Verletzungspause. Dorthin schaffte es außer ihm nur Laura Siegemund, die jedoch in der dritten Runde gegen Caroline Garcia in drei Sätzen ausschied.

  • Sieger 2023: Novak Djokovic (Serbien)
  • Siegerin 2023: Aryna Sabalenka (Belarus)

Dubai vom 19. bis 25. Februar, WTA (Hartplatz)

Die Frauen spielten bereits einen Monat nach Melbourne ihr erstes Masters 1000-Turnier. Dort wird das Turnier seit 2001 ausgetragen und wechselte seitdem regelmäßig die Kategorien. 2023 überraschte Barbora Krejcikova die Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen im Finale. Die Tschechin gewann glatt mit 6:4, 6:2.

  • Siegerin 2023: Barbora Krejcikova (Tschechien)

Indian Wells vom 08. bis 19. März (Hartplatz)

Anfang März ging es für die Männer ins erste Masters 1000-Turnier. In Indian Wells in Kalifornien spielen sie seit 1987 Tennis, die Frauen seit 1989. Seit mehr als 30 Jahren hat keine Frau ihren Titel verteidigen können. Auch dieses Jahr scheiterte Iga Swiatek vor dem Finale. Es gewann die Kasachin Elena Rybakina, die im Endspiel sich für die Australian-Open-Pleite gegen Aryna Sabalenka revanchierte. Bei den Männern krönte sich Carlos Alcaraz, der sich damit nicht nur vorübergehend wieder an die Weltranglistenspitze setze, sondern auch die neunzehn Spiele andauernde Siegesserie von Finalist Daniil Medwedew beendete.

  • Sieger 2023: Carlos Alcaraz (Spanien)
  • Siegerin 2023: Elena Rybakina (Kasachstan)

Miami vom 22. März bis 02. April (Hartplatz)

Nach Indian Wells folgt direkt das nächste Masters-Turnier in den USA. In Florida können Spielerinnen und Spieler das Sunshine-Double ergattern. Zuletzt gelang das bei den Männern Roger Federer (2017) und Iga Swiatek (2022) bei den Frauen.

  • Sieger 2022: Carlos Alcaraz (Spanien)
  • Siegerin 2022: Iga Swiatek (Polen)

Monte Carlo vom 10. bis 16. April, ATP (Sand)

In spektakulärer Kulisse, ein Teil der Zuschauer kann aufs Meer schauen, findet das erste Masters-Turnier auf Sand für die Männer im reichen Monte Carlo statt. Sandplatz-König Rafael Nadal gewann hier sage und schreibe elf Titel.

  • Sieger 2022: Stefanos Tsitsipas (Griechenland)

Madrid vom 26. April bis 06. Mai (Sand)

In Madrid geht es dann auch für die Frauen auf Sand in der 1000er-Kategorie los. Madrid fiel 2012 auf, als der Veranstalter plötzlich mit blauem Sand überraschte. Das gefiel vor allen zwei Spielern nicht: Djokovic und Nadal - und ein Jahr später war der Ascheplatz wieder Rot. Serena Williams hingegen lobte damals die kleine Revolution: "Blaue Asche ist doch fein. Ich könnte auch auf Eis spielen, falls es nötig ist."

  • Sieger 2022: Carlos Alcaraz (Spanien)
  • Siegerin 2022: Ons Jabeur (Tunesien)

Rom vom 10. bis 21. Mai (Sand)

Das letzte Masters-Turnier vor den French Open ist in Rom, der letzte Gradmesser für Roland Garros. Rekordsieger bei den Männern ist Rafael Nadal (10), bei den Frauen teilen sich den Platz Gabriela Sabatini, Conchita Martinez und Serena Williams mit je vier Erfolgen.

  • Sieger 2022: Novak Djokovic (Serbien)
  • Siegerin 2022: Iga Swiatek (Polen)

French Open vom 28. Mai bis 11. Juni in Paris (Sand)

Holt sich Rafael Nadal seinen 15. Titel in Roland Garros? Der Spanier kassierte in Paris insgesamt nur drei Niederlagen, zwei davon gegen Novak Djokovic, die erste gegen den Schweden Robin Söderling 2009. Auf 14 Titel kommen in Paris nicht einmal die beiden besten Frauen. Chris Evert (7) und Steffi Graf (6) führen dort die Liste an. Zuletzt dominierte Iga Swiatek bei den French Open und gewann zwei der letzten drei Turniere.

  • Sieger 2022: Rafael Nadal (Spanien)
  • Siegerin 2022: Iga Swiatek (Polen)

Wimbledon vom 03. bis 16. Juli in London (Rasen)

Von Sand auf Gras: Bereits drei Wochen nach dem zweiten Grand-Slam folgt der dritte in London. Auf dem heiligen Rasen von Wimbledon werden seit 1877 die All England Championships ausgetragen. Rekordsieger ist noch Roger Federer (8), der 2023 von Novak Djokovic eingeholt werden könnte. Die Rekordsiegerin heißt Martina Navratilova, die neunmal in Wimbledon gewann. Von den aktuellen Profis auf der WTA-Tour hat nur Petra Kvitova mehr als einen Sieg errungen.

2022 stand Wimbledon besonders im Fokus. Die Veranstalter schlossen alle russischen und belarussischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Turnier aus, daraufhin vergaben die Verbände WTA und ATP keine Weltranglistenpunkte. Sportlich riss die historische Rekordserie von Iga Swiatek, die im Achtelfinale erstmals nach 37 Siegen in Folge im Jahr 2022 als Verliererin den Platz verließ.

  • Sieger 2022: Novak Djokovic (Serbien)
  • Siegerin 2022: Jelena Rybakina (Kasachstan)

Toronto (ATP) und Montreal (WTA) vom 07. bis 13. August (Hartplatz)

Vom Rasen geht es wieder zurück auf die Hartplätze - und zum zweiten Mal nach Nordamerika. In der ersten August-Hälfte spielen die Männer in Toronto, die Frauen in Montreal. Beide Spielorte wechseln sich jedes Jahr ab. Nächstes Jahr sind die Männer wieder in Montreal und die Frauen in Toronto.

  • Sieger 2022: Pablo Carreno Busta (Spanien)
  • Siegerin 2022: Simona Halep (Rumänien)

Cincinnati vom 13. bis 20. August (Hartplatz)

Das letzte große 1000er-Turnier vor den US Open findet in Cincinnati statt. Es zählt zu den ältesten weltweit und wurde erstmals 1899 ausgetragen. Bei den Frauen gab es seitdem immer mal wieder längere Pausen, aber seit 2004 sind die Western & Southern Open fester Bestandteil im Kalender.

  • Sieger 2022: Borna Coric (Kroatien)
  • Siegerin 2022: Caroline Garcia (Frankreich)

US Open vom 28. August bis 10. September in New York (Hartplatz)

Das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres steigt in New York. In Flushing Meadows steht auch das größte Tennis-Stadion der Welt: Das Arthur-Ashe-Stadium bietet 23 771 Zuschauerinnen und Zuschauern Platz. Und dort sahen die Fans in den vergangenen Jahren einige Skandale: Novak Djokovic schoss eine Linienrichterin ab und wurde disqualifiziert, Serena Williams beschimpfte im Finale den Stuhl-Schiedsrichter, bekam Punktabzüge und verlor.

  • Sieger 2022: Carlos Alcaraz (Spanien)
  • Siegerin 2022: Iga Swiatek (Polen)

*Wuhan vom 24. September bis 30. September, WTA (Hartplatz)

Nach drei Jahren könnten die Frauen wieder nach Wuhan zurückkehren. 2020 und 2021 verhinderte die Corona-Pandemie eine Austragung, im vergangenen Jahr verzichtete die WTA auf alle Turniere in China wegen des Falls Shuai Peng. Ob dieses Jahr gespielt wird, hat der Frauenverband noch nicht bestätigt.

*Peking vom 26. September bis 04. Oktober, WTA (Hartplatz)

Direkt im Anschluss sollen die Frauen in Peking auf dem Platz sein. Auch in der chinesischen Hauptstadt war der Frauen-Tenniszirkus aus eben genannten Gründen zuletzt 2019. Naomi Osaka siegte in drei Sätzen über Ashleigh Barty. Ob dieses Jahr gespielt wird, hat der Frauenverband noch nicht bekannt gegeben.

Shanghai vom 04. bis 15. Oktober, ATP (Hartplatz)

Die Männer kehren ebenfalls 2023 laut Plan zurück ins Reich der Mitte. In China steht das 1000er-Turnier in Shanghai im Kalender. Wegen der Corona-Pandemie und 2020 noch starker Restriktionen fand das Turnier drei Jahre lang nicht statt. Der letzte Sieger heißt Daniil Medwedew, der Alexander Zverev glatt schlug.

Paris vom 30. Oktober bis 05. November, ATP (Hartplatz/Halle)

Das einzige Masters-Turnier der Männer, das in einer Halle ausgetragen wird, findet in Paris statt. In Bercy werden auch die letzten Punkte vor dem ATP-Finale der besten Acht gesammelt. Im vergangenen Jahr gewann überraschend der Teenager Holger Rune in einem hart umkämpften Finale über Novak Djokovic. Der Serbe ist Rekordsieger mit sechs Titeln.

  • Sieger 2022: Holger Rune (Dänemark)

WTA-Finals in Forth Worth vom 30. Oktober bis 05. November (Hartplatz)

Das letzte große Turnier der Frauen tragen die acht besten des Jahres aus. Anders als üblich im K.o.-System gibt es zwei Gruppen mit je vier Teilnehmerinnen. Die beiden ersten jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale. Seit 1972 gibt es die WTA Tour Championships, seit 1986 findet das Turnier am Saisonende statt. Rekordsiegerin ist Martina Navratilova mit acht Titeln, gefolgt von Serena Williams und Steffi Graf (je 5 Erfolge).

  • Siegerin 2022: Caroline Garcia (Frankreich)

ATP-Finals in Turin vom 12. bis zum 19. November (Hartplatz/Halle)

Die ATP Finals in Turin beenden die reguläre Tennis-Saison bei den Männern. Wie auch bei den Frauen werden die acht Besten des Jahres in zwei Gruppen aufgeteilt. Seit 1970 wird das Turnier in dieser Form ausgetragen - mit unterschiedlichen Namen. Zuerst als Masters Grand Prix, dann als ATP-Weltmeisterschaft, Tennis Masters Cup, ATP World Tour Finals bis hin zu den ATP Finals. 16 verschiedene Städte waren Gastgeber, am häufigsten New York von 1977 bis 1989. Novak Djokovic könnte sich 2023 zum alleinigen Rekordsieger krönen. Den Platz teilt er sich noch mit Roger Federer (sechs Erfolge).

  • Sieger 2022: Novak Djokovic (Serbien)
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