Tennis: ATP Finals:Djokovic krönt ein Ausnahme-Jahr

Lesezeit: 2 min

Novak Djokovic (Foto: Valerio Pennicino/Getty Images)

Novak Djokovic gewinnt die ATP Finals und bejubelt "eine der besten Saisons, die ich in meinem Leben gespielt habe". Der Serbe sichert sich damit den nächsten Rekord - hat den aber auch seinem Endspiel-Gegner zu verdanken.

Novak Djokovic ballte die Faust und schrie seine Freude heraus, dann eilte der Serbe zu seiner Familie auf der Tribüne und verteilte Küsschen an die beiden Kids. Im Endspiel der ATP Finals in Turin machte der Grand-Slam-Rekordchampion beim 6:3, 6:3 gegen Lokalmatador Jannik Sinner kurzen Prozess, verteidigte seinen Titel - und kürte sich mit seinem siebten Erfolg zum alleinigen Rekordsieger beim prestigeträchtigen Jahresabschlussturnier. "Eine der besten Saisons, die ich in meinem Leben gespielt habe", jubelte der Weltranglistenersten nach seinem nächsten Coup: "Es ist etwas ganz Besonderes, ich bin sehr stolz auf meine Leistung."

Fünf Tage zuvor hatte sich Djokovic in der Gruppenphase gegen Sinner noch in drei Sätzen geschlagen geben müssen. Mit einer dominanten Finalvorstellung gelang dem 36-Jährigen nun aber die Revanche. Damit wahrte der Serbe seine Serie bei den ATP Finals: Noch nie verlor der "Djoker" während einer Austragung zweimal gegen denselben Gegner.

Vor ausverkauften Rängen startete Djokovic mehr als souverän in die Partie. Drei seiner Aufschlagspiele im ersten Satz brachte er zu null durch, schlug starke sieben Asse - und leistete Sinner bei dessen Service gehörig Widerstand. Die Folge: ein schnelles Break, mit dem Djokovic auf 3:1 stellte. Auch im zweiten Satz änderte sich das Bild zunächst kaum, Djokovic zeigte sein bestes Tennis. Erst nahm er Sinner den Aufschlag gar ohne Punktverlust ab, dann blieb er bei eigenem Service erneut makellos. Doch Sinner kämpfte sich zurück, jeder seiner Punktgewinne entfachte lautstarken Jubel der Tifosi. Der Höhepunkt: Spiel sieben, das sich Sinner nach 16 Minuten sicherte und dabei zwei Breakbälle abwehrte. Doch Djokovic blieb unbeeindruckt - und verwandelte nach 1:44 Stunden seinen ersten Matchball.

Damit schrieb Djokovic, der den sechsmaligen Champion Roger Federer (Schweiz) hinter sich ließ, einmal mehr Geschichte - wie schon bei seinen Grand-Slam-Titeln 22 bis 24 in diesem Jahr in Melbourne, Paris und New York. Einzig in Wimbledon unterlag er im Finale dem Spanier Carlos Alcaraz. Dass Djokovic überhaupt im Finale antreten konnte, lag aber auch an Publikumsliebling Sinner, der erst im letzten Match des Heimturniers seine erste Niederlage kassierte und die Rekordgage von rund 4,8 Millionen US-Dollar verpasste.

Denn nur durch Sinners Schützenhilfe, der im entscheidenden Gruppenspiel gegen den Norweger Holger Rune gewonnen hatte, hatte Djokovic das Halbfinale erreichen können. Dort überzeugte er gegen den 16 Jahre jüngeren Alcaraz - und einen Tag später im zweiten Anlauf auch gegen Sinner.

© SZ/SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

MeinungDoping im Sport
:Pinkeln darf man hier vor Lachen

Recherchen legen nahe, dass Tennisprofis den Zeitpunkt ihrer Dopingtests selber wählen durften. Was für eine Zeitverschwendung.

Kommentar von Thomas Kistner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: