Bayerns Ministerpräsident Markus Söder stellte seinen Vize und Wirtschaftsminister kürzlich bloß: Hubert Aiwanger von den Freien Wählern (FW) will sich nicht impfen lassen. Das sei eine freie Entscheidung, es gebe keine Impfpflicht etcpp, verteidigt der sich. Seine rote Linie sei sein Körper. Dafür aber will Aiwanger nach der Bundestagswahl nach Berlin.
Man unterschätzt die FW, wenn man sie lediglich als Folklore-Phänomen sieht, sagt der landespolitische Korrespondent der SZ in München, Andreas Glas. Tatsächlich würden die FW eine ähnliche Rolle einnehmen wie die CSU: Trotz Regierungsverantwortung einfach so tun, als sei man weiterhin in der Opposition. Es sei aber längst noch nicht ausgemacht, dass die Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringen werde. Aiwangers Impfskepis sei vielleicht mit seiner Herkunft vom Bauernhof zu erklären. Anfangs habe er das auch sehr defensiv vertreten, aber inzwischen wittere er seine Chance. Er habe sich zum Sprachrohr einer "angeblich unterdrückten Minderheit gemacht und sich zum Sprachrohr der Impfskeptiker gemacht." Trotzdem, prophezeit Glas, werde Söder mitten im Wahlkampf nicht mit ihm brechen.
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