Unwetter und Hagel in Oberbayern:Auto versinkt im Hochwasser

Ein 83-Jähriger fährt in die überflutete Unterführung am Starnberger See und hat riesiges Glück. Die Feuerwehren müssen auch nach dem Hagel immer wieder ausrücken - jetzt wegen Regens.

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(Foto: DLRG)

Blub, blub, weg war's: Bis zur Dachkante im Wasser versunken ist ein Auto am Donnerstag in der überschwemmten Unterführung zwischen Pöcking und Maising an der B 2. Die Passage am Starnberger See war nach den Unwettern komplett vollgelaufen.

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(Foto: DLRG)

Zwei Taucher und zwei DLRG-Schwimmer mussten angefordert werden, um dem Abschleppdienst bei der Bergung zu helfen. Nach Polizeiangaben hatte ein 83-jähriger Autofahrer aus Gauting die Situation gegen elf Uhr wohl falsch eingeschätzt und geriet mit seinem Wagen in die Flut.

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(Foto: DLRG)

Die bedrohliche Lage bemerkte zum Glück ein Bauarbeiter in der Nähe und rettete den Rentner aus seinem schwimmenden Fahrzeug, das kurz darauf volllief, wie die Polizei berichtet. Der Senior wurde mit leichten Unterkühlungen mit dem Krankenwagen in eine Klinik gebracht.

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(Foto: DLRG)

Der 83-jährige Fahrer hat seinem zufällig anwesenden Helfer einiges zu verdanken, finden die Beamten. Das sieht auch der DLRG-Ortsvorsitzende Walter Kohlenz so, denn bei dem Wasserdruck sei es schon sehr schwer, die Autotür noch von innen zu öffnen.

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(Foto: Feuerwehr Berg)

Nicht zu fassen, dass dieses Bild Ende Juni entstanden ist: Der Hagel hat eine Straße in Berg am Starnberger See am Dienstag in eine Eisbahn verwandelt. In der Aufkirchner Straße bleiben Autos stecken. Ein Radlader kann sie schließlich räumen, über Stunden herrscht Verkehrschaos.

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(Foto: Bernd Wächter)

Wo wie hier in Feldafing geräumt wird, türmt sich das Eis meterhoch. "So etwas habe ich noch nie erlebt", berichtet Anwohner Bernd Wächter, der das Foto gemacht hat.

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(Foto: Bernd Wächter)

Innerhalb kurzer Zeit bildet sich in der Feldafinger Bahnunterführung eine etwa ein Meter dicke Eiswalze. Anwohner Bernd Wächter sagt: "Das sah aus wie ein Gletscher." Die Zahl der Feuerwehr-Einsätze steigt noch am Donnerstag allein im Landkreis Starnberg auf mehr als 150. Ein Bauarbeiter wird schwer verletzt.

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(Foto: Bayerische Schlösserverwaltung)

Die Stürme haben die Blüte auf der Roseninsel im Starnberger See buchstäblich verhagelt und eine historische Glasscheibe des Casinos zerstört. Wegen der Schäden hat die Schlösserverwaltung die Insel zumindest am Mittwoch für Besucher gesperrt.

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(Foto: imago images/Fotostand)

Nach dem schweren Unwetter vom Montagabend rollte am Dienstag die nächste Hagel-Walze über den Starnberger See - und traf die ganze Region noch härter. Wie im Winter wirkte das Bild der MS Seeshaupt am Dampfersteg in Tutzing.

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(Foto: imago images/Fotostand)

Im Ort war die Hauptstraße überflutet. In ganz Bayern wurde streckenweise der Zug- und S-Bahnverkehr immer wieder lahmgelegt.

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(Foto: Marion Weiß)

Die Straße Richtung Feldafing musste stundenlang gesperrt werden, weil Bäume umgestürzt waren und in Senken der Hagel bis zu 20 Zentimeter hoch stand. Die Feuerwehren im Landkreis Starnberg meldeten nach 22 Einsätzen am Montag doppelt so viele am Dienstag.

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(Foto: imago images/Bernd März)

Auch München blieb nicht verschont: In Ottobrunn etwa musste schweres Gerät den Hagel wegräumen. Die Hagelmassen stammen von einer so genannten Superzelle.

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(Foto: imago images/Fotostand)

Starkregen und Windböen in der Region führten zu einem schweren Unglück: Auf einer Baustelle in Herrsching am Ammersee begrub am Dienstag eine vom Regen aufgeweichte Betonmauer einen Arbeiter, er musste mit einem Bagger befreit werden. Der 42-Jährige wurde laut Polizei schwer verletzt in eine Unfallklinik geflogen.

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(Foto: Arlet Ulfers)

Nun beginnt das Aufräumen: In Höhenrain hat es etwa drei Fenster der Herz-Jesu-Kirche erwischt. "So etwas hab' ich noch nie erlebt", sagte Kirchenpfleger Nikolaus Much, als er die Scherben zusammenkehrte. Die Hagelkörner dort waren groß wie Hühnereier. Auch Photovoltaikanlagen gingen zu Bruch, Dachfenster und Autoscheiben splitterten.

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(Foto: Christian Endt)

Woher das Sprichwort kommt "das hat mir die Freude verhagelt", dürfte klar sein. Auch im Landkreis Ebersberg waren Straßen überschwemmt, die Eisbälle rissen Blätter und Früchte von den Bäumen. Landkreis und Stadt Ebersberg haben die Stürme ebenfalls stark getroffen.

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(Foto: dpa)

Neben schweren Schäden hatte bereits das Unwetter am Montag auch für eindrucksvolle Bilder gesorgt - wie hier am Himmel über Grasbrunn.

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(Foto: dpa)

Besonders heftig traf das erste heftige Gewitter am Montag Wolfratshausen. Faustgroße Hagelkörner beschädigten dort Autos schwer. Auch Fensterscheiben barsten, wie die Polizei mitteilte.

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(Foto: Marion Weiß)

Am Starnberger See baute sich gegen 21 Uhr von Südwesten her kommend die Unwetterfront auf. Manche versuchten noch, die Autos abzudecken, bevor...

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(Foto: Marion Weiß)

...sich kurz darauf die Wolken entluden - mit massivem Regen und zunächst mehr als drei Zentimeter großen Hagelkörnern wie hier in Tutzing. Zum Vergleich: Ein Tischtennisball hat vier Zentimeter, ein Golfball 4,3 Zentimeter Durchmesser.

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(Foto: Marion Weiß)

Schnell waren die Gärten weiß. Die Feuerwehren blieben zunächst gelassen: Nur kleine Einsätze wurden am späten Abend gemeldet. In Feldafing wurd eine Straße im Ortsteil Garatshausen überschwemmt. Laut Feuerwehr legten Anwohner zusammen mit dem Kommandanten die Gullydeckel frei, damit das Wasser abfließen konnte.

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(Foto: dpa)

Stundenlang zuckten Blitze am Himmel und erhellten die Nacht. Den Soundtrack dieser Nacht muss man sich hier dazu denken: lautes Donnergrollen...

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(Foto: dpa)

... und das Prasseln des Regens. Viele Straßen überfluteten wie hier in Unterhaching, sodass sich die Autos wie Boote durch das Wasser pflügten.

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(Foto: dpa)

Die tagelangen Unwetter scheinen sich zu beruhigen. Am Wochenende sollen die Temperaturen wieder steigen - bei Sonnenschein und leichter Bewölkung.

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