München heute:Schüsse im Englischen Garten / Omas gegen Rechts / Konzerthaus-Pläne

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Ein Mann ist von Polizisten angeschossen worden. (Foto: dpa)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Ingrid Fuchs

Wenn in München Schüsse fallen, sind entweder Deppen mit Schreckschusspistolen unterwegs - oder es ist wirklich was passiert. Jeder weiß vermutlich, dass die Stadt zu den sichersten Großstädten überhaupt zählt. Da macht sich die Polizei sogar die Mühe, nach dem "Raub einer Wollmütze" eine Fahndung zu starten. Kein Scherz. Auch die Kontrolle gestern Abend im Englischen Garten hätte typisch münchnerisch ablaufen können: Einem Passanten ist eine "verdächtige" Person aufgefallen, also rückten Zivilpolizisten an. Manchmal treffen die Beamten auf jemanden, der schlicht betrunken ist, manchmal entdecken sie auch ein paar Gramm Drogen.

Diesmal begegneten sie einem Mann, von dem sie sich bedroht fühlten. Und auf den sie deshalb mehrere Schüsse abfeuerten. Passiert ist das schon am Mittwochabend am Oberföhringer Wehr. Weil es da ausnahmsweise mal nicht geregnet hat, waren viele Joggerinnen und Radfahrer (und umgekehrt) im Englischen Garten unterwegs. Sie alle wurden umgeleitet und fragten sich wohl den ganzen restlichen Abend über, was da wohl passiert ist? So ganz genau lässt sich das auch am Tag danach noch nicht sagen.

Mein Kollege Joachim Mölter hat bei der Münchner Polizei nachgefragt und beim bayerischen Landeskriminalamt. Letzteres prüft nämlich standardmäßig nach dem Einsatz von polizeilichen Schusswaffen, ob sie rechtmäßig eingesetzt wurden. Dass Polizisten zur Waffe greifen und wirklich schießen, passiert sehr sehr selten.

Diesmal sahen sie sich offenbar einer Bedrohung für Leib und Leben ausgesetzt, wie es im Beamtendeutsch heißt. Der verdächtige Mann im Englischen Garten hatte eine täuschend echt aussehende Plastikpistole gezogen. Die Polizisten reagierten und drückten ab. Mehrmals. Der Mann wurde in den Oberkörper getroffen, sein Zustand ist stabil. Nun gehen die polizeilichen Ermittlungen weiter - der Kollege Mölter bleibt auch dran.

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