Architekturausstellung in München:Bauen für die Gemeinschaft

Das Architekturmuseum der TU stellt in der Pinakothek der Moderne soziale und nachhaltige Projekte aus Taiwan vor. Im August ist außerdem ein "Taiwan-Architekturfestival" in München geplant.

Von Jürgen Moises

Taiwan Acts Ausstellung München Pinakothek Pressebild 1

In Taiwan gründeten sich zahlreiche Initiativen, mit dem Ziel, die Lebensbedingungen für die Bewohner zu verbessern.

(Foto: Chen-Yu CHIU)

Das "Taiwan-Wunder". So nennt man die schnelle Industrialisierung und das ebenso rasche Wirtschaftswachstum, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts den ostasiatischen Inselstaat geprägt haben. Als einer der vier "Tigerstaaten" ist Taiwan auch heute vor allem für seine Wirtschaft und Technologie bekannt. Gleichzeitig liegt das offiziell als Republik China firmierende Land aber auch auf dem Demokratie- und Freiheitsindex weit vorne.

Dass es jedenfalls in Taiwan ein Bewusstsein für die soziale und gesellschaftliche Verantwortung von Architektur gibt und man bei Bauprojekten verstärkt auf Nachhaltigkeit und Partizipation setzt, das zeigt die Ausstellung "Taiwan Acts! Architektur im Dialog mit der Gesellschaft" im Architekturmuseum der TU in der Pinakothek der Moderne.

Taiwan Acts Ausstellung München Pinakothek Pressebild 2

Die Butterfly Bamboo Pavillons von D.Z. Architects & Associates im taiwanesischen Nantou.

(Foto: Chih-Chieh YU and Boo-Him LO)

Mehr als 100 Projekte haben die Gastkuratoren Chen-Yu und Chun-Hsiung Wang dafür ausgesucht, darunter ein "parasitärer" Fußgängerweg über einen Fluss, begrünte Ökohäuser, ein Farmhaus oder ein Pavillon aus Bambus. Einen wichtigen Bezugspunkt stellt bei alledem das verheerende Jiji-Erdbeben im September 1999 dar, bei dem mehr als 8500 Gebäude zerstört und mehr als 2400 Menschen getötet wurden.

In dessen Folge gründeten sich in Taiwan zahlreiche Initiativen, mit dem Ziel, die Lebensbedingungen für die Bewohner zu verbessern sowie Gerechtigkeit und Gleichbehandlung zu fördern. Einige davon wurden von Fachleuten ins Leben gerufen, andere von engagierten Laien. Dementsprechend unterschiedlich sind die Maßstäbe und Kontexte.

Ende August beginnt in München ein "Taiwan-Architekturfestival"

Eingeteilt ist die Ausstellung in fünf Kapitel mit jeweils eigenen Schwerpunkten. So wird etwa gezeigt, wie das Team von Fieldoffice Architects in der Stadt Yilan das historische Zentrum revitalisiert und neue Begegnungsorte geschaffen hat. Es werden zehn kommunale Projekte vorgestellt, die in verschiedenen Städten aus Initiativen von Quartiersbewohnern entstanden sind, sowie acht taiwanesische Architekturbüros und ihre jeweiligen Wertvorstellungen. Ein weiteres Kapitel stellt humanitäre Projekte ins Zentrum, die taiwanesische Architekten außerhalb ihres Landes realisiert haben. Im letzten Teil wird gezeigt, wie der Bürgermeister Chih-Chien Lin und sein Team das Stadtbild von Hsinchu City seit 2014 neu gestalten.

Vom 31. August bis 5. September ist übrigens auch ein "Taiwan-Architekturfestival" in München geplant, zu dem Architekten aus Taiwan ihre Teilnahme zugesagt haben.

Taiwan Acts! Architektur im Dialog mit der Gesellschaft, Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, bis 3. Oktober, Tickets via www.pinakothek.de/tickets

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