Naturschutz in München:Viel gepflanzt - und viel gefällt

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Neues Grün: Am Anger wird ein Baum für eine Allee mit Bäumen des Jahres gepflanzt. (Foto: Catherina Hess)

Das Baureferat hat im vergangenen Jahr 2343 neue Bäume gesetzt. 1687 mussten entfernt werden. Die meisten, weil sie krank oder beschädigt waren.

Von Thomas Anlauf

Mitarbeiter des Baureferats haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Bäume auf öffentlichen Flächen gepflanzt als gefällt werden mussten. Insgesamt seien in Parks und Grünanlagen, auf Friedhöfen, Plätzen und entlang von Straßen 2343 Bäume neu gesetzt worden, im Gegenzug mussten 1687 Bäume gefällt werden, teilt das Baureferat mit. Allerdings liegt die Zahl der umgesägten Bäume im Stadtgebiet deutlich höher, denn auf Privatgrundstücken werden bei Bauvorhaben oder auch widerrechtlich jährlich Tausende Großpflanzen gefällt.

Auch in diesem Jahr muss die Stadt wieder zahlreiche Bäume entfernen, meist, weil sie krank, geschwächt oder beschädigt sind. Vor allem das sogenannte Eschentriebsterben bereitet den Experten Sorgen. Wegen der Krankheit, die mittlerweile in ganz Mitteleuropa grassiert, müssen aktuell insgesamt 551 Eschen gefällt werden. Beispielsweise werden fünf Eschen an der nördlichen Ifflandstraße an der Isar und sieben in der Planegger Straße in Pasing entfernt.

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Im Olympiapark muss unter anderem der Kanada-Baum weichen

Bei Fichten haben die Baumpfleger wieder verstärkt Borkenkäferbefall festgestellt, allerdings dank des kühlen und niederschlagsreichen Frühjahrs 2021 deutlich weniger als in den Vorjahren. Bis Ende des Monats müssen zudem ein Baum am Sendlinger-Tor-Platz, zwei Bäume im Kronepark, sieben im Westpark und sogar 21 Bäume im Pasinger Stadtpark weichen. Diese Maßnahmen seien eng mit den zuständigen Bezirksausschüssen und dem Bund Naturschutz abgestimmt, heißt es in einer Pressemitteilung des Baureferats.

Weitere Fällungen finden im Olympiapark statt, wo 14 Bäume geschädigt sind, darunter der sogenannte Kanada-Baum, der zu den Olympischen Spielen 1972 vom Teilnehmerland Kanada gepflanzt worden war. Das Totholz soll jedoch in der Nähe belassen werden, anstelle des Olympia-Baums soll ein Zuckerahorn an gleicher Stelle gepflanzt werden.

Um zusätzliche Bäume in der Stadt zu pflanzen, wurden alle 25 Bezirksausschüsse gebeten, mögliche Standorte zu benennen - insgesamt gab es weit mehr als zweitausend Vorschläge. Bereits im Herbst hat das Baureferat die ersten 150 Bäume an den von den Bezirksausschüssen vorgeschlagenen Standorten gepflanzt.

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