München heute:Wohnungslos in München / Personalnot durch Omikron / SPD-Vorsitzende Tausend zieht Bilanz

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Sechs der Menschen, mit denen die SZ gesprochen hat. (Foto: SZ)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Franziska Ruf, München

Wie oft habe ich mich in diesem Winter schon auf meine warme Wohnung gefreut, wenn ich draußen mit klammen Fingern und frierenden Zehen durch die Kälte stapfte: Wie schön es ist, zu Hause einen heißen Tee zu trinken und es mir mit einer Decke auf der Couch gemütlich zu machen. Woran ich nicht dachte, ist, dass ein warmes Zuhause für mich nur ein paar Spazierschritte entfernt ist - für andere aber ein fast unerreichbarer Luxus.

Meine Kollegin Marija Barišić und ich haben mit Menschen gesprochen, die obdachlos sind oder keine eigene Wohnung haben. Viele schämten sich für ihre Situation und wollten sich nicht öffentlich zeigen. Mit der Hilfe von unterschiedlichen Organisationen, die sich um Obdachlose in München kümmern, fanden wir doch Menschen, die mit uns offen über ihr Schicksal sprachen. Manche von ihnen leben "auf Platte", also im Freien, andere teilen sich einen Raum im Übernachtungsschutz oder sie wohnen in einer zeitlich befristeten Unterbringung.

Wir trafen den 25-jährigen Kristian aus Bulgarien, der drei Jobs gleichzeitig macht und trotzdem keine Wohnung bekommt. Marion, 57, aus München durchlebte in ihrer Zeit auf der Straße Nächte voller Angst unter der Brücke - aber auch kleine Glücksmomente. Nina ist 52 Jahre alt und kam von Bulgarien nach Deutschland, um so für sich und ihre Tochter ein besseres Leben zu finanzieren. Doch wegen Corona verlor sie einen Job nach dem anderen. Pietro ist Italiener und verkauft die Straßenzeitung Biss. Der 67-Jährige lebte fünf Jahre lang auf der Straße, bis ihm ein Pfarrer eine Unterkunft in einer Kirche anbot.

Obwohl viele Erlebnisse traurig und bedrückend sind, lässt sich keiner von ihnen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nehmen. Vor allem weil es schon jetzt Menschen gibt, die ihnen helfen und Kraft geben ( lesen Sie hier ihre Geschichten mit SZ Plus).

Auffällig ist, dass unter den Wohnungslosen besonders viele Migrantinnen und Migranten sind. Im Interview mit Andreea Garlonta, Leiterin der Migrationsberatung "Schiller 25", erfahren Sie, woran das liegt und warum die Situation für diese Menschen oft besonders schwierig ist .

DER TAG IN MÜNCHEN

"Ich wache mitten in der Nacht auf und grübele, wie ich den Unterricht aufrecht erhalten kann" 1800 Lehrkräfte und Kinder sind in München in Quarantäne, Klassenfahrten werden abgesagt, Abiturjahrgänge nach Hause geschickt und der Pool für Vertretungslehrer ist leer. Wie Lehrer, Eltern und Schüler mit dieser Situation umgehen (SZ Plus).

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