Seit 15 Jahren wird über eine dritte Start- und Landebahn am Münchner Flughafen gestritten. Sowohl die Flughafengesellschaft FMG als auch die bayerische Staatsregierung hielten sie für unverzichtbar. Als Argument diente das jahrelange Wachstum am Airport. Doch der Münchner Bürgerentscheid von 2012 hatte den Bau verhindert, 2018 schließlich setzten die Freien Wähler als Koalitionspartner der CSU im Landtag durch, dass die Planungen bis 2023 auf Eis gelegt wurden.
Weil der Luftverkehr wegen der Corona-Krise nun drastisch eingebrochen ist und sich wohl so schnell nicht erholen wird, hat der einst größte Startbahnfreund, Ministerpräsident Markus Söder (CSU), erklärt, in seiner Amtszeit werde es die Piste nicht geben. Bleibt er bis 2028 im Amt, rückt die Startbahn also in weite Ferne. "Söder vollzieht nun einfach das Naheliegende: Er räumt das Thema ab", kommentiert der Leiter der Lokalredaktion René Hofmann.
Die Gegner sind allerdings nach wie vor skeptisch, denn theoretisch könnte sie auch noch 2030 gebaut werden. Sie fordern deshalb, die Baugenehmigung aufzuheben, erst dann wäre das "Damoklesschwert", wie es der frühere Grünen-Landtagsabgeordnete Christian Magerl nennt, beseitigt.
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MÜNCHEN ERLESEN
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