München heute:Gefährliche Querdenker / Angst vor der roten Ampel / Brisantes zum Forschungsreaktor

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Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von René Hofmann

Die Proteste kommen nicht mehr als Massenbewegung daher, aber auch in dieser Woche sind in München wieder Menschen durch die Straßen gezogen und haben gegen die Maßnahmen protestiert, mit denen die Corona-Pandemie eingedämmt werden sollen. Auf Schildern forderten sie "Impft nicht die Kinder!" und warben um Unterstützung für ein "Volksbegehren Landtag abberufen". Schwarz-Rot-Gold, die Nationalfarben, stehen für sie aktuell für "Un-Einigkeit und Un-Recht und Un-Freiheit", wie sie vorführten.

Der Demo-Zug umfasste rund 170 Menschen, wie Augenzeugen notierten; gröbere Anfeindungen sind nicht dokumentiert. Derlei Einstellungen öffentlich auszuführen, kurz nachdem in Idar-Oberstein ein Maskenverweigerer einem 20 Jahre alten Tankstellenkassierer mit einem Schuss in den Kopf tötete, weil dieser ihn auf die Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz hinwies, zeugt allerdings per se von einem bedenklichen Mangel an Sensibilität - um es vorsichtig zu formulieren.

Wie groß ist die Szene der Corona-Leugner aktuell eigentlich in der Landeshauptstadt? Und gibt es auch hier Radikalisierungs-Tendenzen? Diese Fragen kamen in der München Redaktion nach der schrecklichen Tat in Rheinland-Pfalz auf. Mein Kollege Joachim Mölter hat sich mit diesen an Damian Groten gewandt. Der 35-Jährige ist Mitarbeiter der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus in München, kurz Firm, die die Querdenker-Szene intensiv beobachtet. Groten warnt: Die ganze Bewegung sei aggressiv und antidemokratisch. Und ein Teil halte Gewalt für ein legitimes Mittel, um Ziele durchzusetzen. Groten skizziert aber auch Mittel, wie die Gesellschaft dem entgegenwirken kann. Ein spannendes Gespräch, das ich Ihnen zur Lektüre wirklich empfehle (SZ Plus).

DER TAG IN MÜNCHEN

TU hält brisantes internes Papier über Forschungsreaktor Garching zurück Die umstrittene Neutronenquelle könnte wohl ohne waffenfähiges Uran laufen, trotzdem soll sie 2022 wie gewohnt hochfahren. Der TU wird nun vorgeworfen, eine geplante Umrüstung zu verschleppen.

Angst vor der roten Ampel Die Münchner Krankenhäuser melden immer mehr Corona-Intensivpatienten, laut Gesundheitsreferat sei eine "regionale Sichtweise" auf die Situation nötig. Zudem fehlt es an Personal.

Es geht aufwärts am Flughafen Nach dramatischen Rückgängen im Corona-Winter hat sich die Nachfrage deutlich erholt. "Es ist wieder Leben da", freut sich der Airport-Chef - und äußert sich überraschend zu einem möglichen Verbot von Kurzstreckenflügen.

Im Olympiapark könnte eine neue Halle entstehen Es sollte ein Ort für Sport und Konzerte sein. Anstoß dazu hat ein Tennis-Manager gegeben, der sein Turnier von Madrid in die bayerische Hauptstadt verlagern will - doch die Ansprüche sind hoch.

MÜNCHEN ERLESEN

SZ PlusSZ-Serie: Erfolgshungrig
:"Die Innovation geschieht bei uns ausgerechnet durch Weglassen"

Die Dattel kennt man hierzulande meist nur als klebrige Trockenfrucht. Doch das Start-up Djoon macht aus ihr kleine, komplexe Köstlichkeiten. Dabei ist ihr Erfolgsrezept ganz einfach.

Von Franz Kotteder

SZ PlusZum Todestag von Max Mannheimer
:Der gute Mensch

Der großartige Erzähler und Zeitzeuge Max Mannheimer hat die Erinnerung an das Schicksal ermordeter Juden auf unnachahmliche Weise am Leben gehalten. Über einen Mann, der noch über seinen Tod hinaus kämpft.

Von Helmut Zeller

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