München:Im Olympiapark könnte eine neue Halle entstehen

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Die Stadt überlegt schon seit Längerem, wie sie das Areal des Eissportgeländes im Olympiazentrum künftig nutzen könnte. Doch derzeit fehlt das Geld für ein solches Großprojekt. (Foto: Florian Peljak)

Es sollte ein Ort für Sport und Konzerte sein. Anstoß dazu hat ein Tennis-Manager gegeben, der sein Turnier von Madrid in die bayerische Hauptstadt verlagern will - doch die Ansprüche sind hoch.

Von Heiner Effern, München

Auf dem Gelände des Olympia-Eissportzentrums könnte eine große Mehrzweckhalle entstehen. Diese Überlegungen gebe es in seinem Haus, bestätigte Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU). Details könne er zu diesem frühen Zeitpunkt nicht nennen, zuerst wolle er die Rathauskoalition aus Grünen und SPD detaillierter informieren, sagte er. "Von der Notwendigkeit eines Hallenneubaus in München bin ich aber überzeugt." Andere Metropolen könnten modernere und auch für Großereignisse erster Klasse attraktivere Gebäude vorweisen.

Die Stadt überlegt schon seit Längerem, wie sie das Areal des Eissportgeländes im Olympiazentrum künftig nutzen könnte. Die Anlage ist marode und wegen des benachbarten Neubaus bald überflüssig. Neue Bewegung in die Gedankenspiele brachte wohl Tennis-Manager Ion Ţiriac. Er soll auf München zugekommen sein und sein hochwertiges Tennisturnier angeboten haben, das er derzeit in Madrid ausrichtet. Allerdings kursierte am Donnerstagnachmittag in den sozialen Netzwerken, dass er in Spanien bis 2030 verlängert hat. Für ein künftiges Turnier in München wäre eine exklusive Halle für 15 000 bis 20 000 Zuschauer nötig, deren Dach man öffnen kann. Wer eine solche Halle bauen könnte und wollte, ist derzeit noch unklar.

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Die Stadt könnte ein solches Projekt nach derzeitiger Finanzlage nicht einfach so stemmen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will erst mal abwarten. "Ich werde mich hierzu gerne äußern, wenn konkrete Pläne vorliegen." Die auch für die Wirtschaft zuständige Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) findet, dass "die Nachfrage nach multimodalen, mittelgroßen Auftritts- und Veranstaltungsmöglichkeiten" sehr hoch sei. Ob der Olympiapark als Standort infrage komme, müsse genau geprüft werden. Habenschaden denkt dabei an den Denkmalschutz oder an die gerade sanierte Olympiahalle. "Wir dürfen keinesfalls eine Konkurrenz innerhalb des Olympiaparks schaffen."

Gerade die Konkurrenz könnte aber Bewegung in städtische Hallenideen bringen. Denn ein privater Investor treibt seit Jahren Pläne für eine Konzerthalle mit mehr als 20 000 Plätzen in der Nähe des Flughafens voran. Sehr zum Unmut der Stadt, die den schleichenden Tod ihrer Olympiahalle fürchtet. Warum eine neue Halle auf dem Olympiagelände eine andere Wirkung haben sollte, blieb zunächst offen. Das gilt auch für Auswirkungen auf das angestrebte Siegel des Weltkulturerbes für den Park und die Frage, wie der Bedarf von Sportarten wie Handball oder Volleyball oder das Fehlen eines größeren Kongresszentrums zu solch einer großen Halle passen könnte. Auf dem Areal des ehemaligen Olympia-Radstadions soll 2022 zudem die neue Halle für Basketballer und Eissportler mit einer Kapazität von bis zu 11 500 Zuschauern fertig werden.

© SZ vom 24.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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