München heute:Kliniken bereiten sich auf Triage vor / Der letzte Müller der Stadt

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Hofbräu-Kunstmühle Stefan Blum an einem der Walzenstühle, in denen das Korn gemalen wird. (Foto: Florian Peljak)

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Von Martina Scherf

In München steht ein Hofbräuhaus, das weiß die ganze Welt. Aber die Hofbräuhaus-Kunstmühle, gleich dahinter, in der Neuturmstraße, die kennen selbst eingefleischte Münchner oft nicht. Dabei steht sie dort seit mehr als 500 Jahren. Angetrieben von Isarwasser mahlte sie einst Malz fürs Bier, später wurde sie Getreidemühle. Vor 100 Jahren kaufte Jakob Blum, der aus dem französisch besetzten Saarland nach München gekommen war, die Mühle und schaffte neue Maschinen an. Die laufen bis heute - stromsparend, mit Lederriemen angetrieben, sind sie ein Sinnbild für Nachhaltigkeit. Urenkel Stefan Blum führt die Tradition fort. Und die nächste Generation steht schon bereit.

Bei einem Rundgang treppauf, treppab über Mehl bestäubte Stiegen, die schon der Vater, Großvater, Urgroßvater betreten haben, erzählt Stefan Blum von der Geschichte seiner Mühle (SZ Plus). Schon als Kind durfte er mitfahren, wenn der Vater das Mehl an die vielen Bäcker in München auslieferte. Später hat er Jura studiert, doch er wusste immer: Er wird den Betrieb eines Tages übernehmen.

Heute schätzen Kunden das Qualitätsmehl der "Kunstmühle Jakob Blum": Emmer, Ruchmehl, Dinkeldunst. In der kleinen Bäckerei kann man beim Brezn-Schlingen zuschauen und Pfennigmuckerl, Münchner Mundsemmel oder mit Pflaumen gefüllte Powidldatschgerl kaufen. Wer früh aufsteht, erlebt, wie der Bauer mit seinem Traktor vorfährt und das Getreide anliefert - direkt neben den schwarz glänzenden Karossen, die vor dem benachbarten Luxushotel parken. Ein schöner Anblick.

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