München heute:Eine Stadt hisst die Regenbogenflagge / War das Mathe-Abi zu schwer?

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Auch 2023 erhalten die Schüler einen coronabedingten Zeitzuschlag. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Sabine Buchwald

Nicht alle Kinder haben einen Mathematiker zum Vater so wie einst Hypatia, die berühmte Wissenschaftlerin aus Alexandria, geboren im vierten Jahrhundert nach Christus. Die kluge junge Dame profitierte damals immens von ihrer Herkunft und von ihren Förderern. Heute ist das kaum anders: Wer aus einem Elternhaus stammt, in dem niemand die Augen verdreht, wenn über Statistiken oder von Wahrscheinlichkeits-Rechnungen gesprochen wird, der hat es wahrscheinlich leichter mit seinen Mathe-Prüfungen. Aktuelle Studien zeigen, dass sich das Interesse an sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) häufig auf das Elternhaus zurückführen lässt. Das ist nicht fair! Denn Mathematik ist Prüfungsfach im Abitur und als solches für manche Schülerinnen und Schüler Grund, sich die Haare zu raufen.

Nach 2019 sorgt das Mathe-Abi einmal mehr für Aufregung. Sofort nach den bayerischen Prüfungen Mitte Mai hat eine Mathe-Dozentin und geübte Nachhilfe-Lehrerin eine Petition gestartet. Sie hält die Ansprüche an die bayerischen Abiturienten für zu hoch und bittet darum, dass wenigstens gnädig benotet werde. Über 38.000 Menschen haben diese Petition an Kultusminister Michael Piazolo unterschrieben. Das sind mehr Leute als Schüler, die dieses Jahr Abitur gemacht haben.

Fragt man bei Betroffenen nach, erhält man unterschiedliche Aussagen. Man hört, dass die Aufgaben für den Abiturstil eher untypisch und teilweise sehr rechenintensiv waren - beinahe auf ehemaligem Leistungskursniveau. Insgesamt aber habe es genügend Aufgaben gegeben, um doch noch etwas zustande zu bringen. Manche Lehrer sagen auch: Das Abitur decke sich in etwa mit den Leistungen, die sie in den vergangen vier Halbjahren von ihren Schülern gesehen hätten (SZ Plus). Alles in allem aber sind die Ergebnisse dann gar nicht so katastrophal, wie es die Aufregung vermuten lässt.

Immerhin gibt es die Möglichkeit der Nachprüfung. In der können sich jetzt noch einige versuchen und werden am Ende hoffentlich durchs Abitur kommen. Auch wenn sie vielleicht keinen Mathematiker in der Familie haben.

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