Umweltaktivisten:"Ich bin niemand, der Bäume umarmt und barfuß durch die Gegend läuft"

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Ingo Blechschmidt (vorne) besetzt Wälder, weil sie fürs Klima wichtig sind. Als Mathematiker rechnet er vor, wie lange es dauert, bis das durch Rodungen freigesetzte CO2 wieder eingespart ist. Die Baumhäuser sind für ihn gewaltfreier, ziviler Ungehorsam. (Foto: Catherina Hess)

Ingo Blechschmidt setzt seine Uni-Karriere für einen Wald aufs Spiel: Seit Wochen kämpft er mit anderen Aktivisten gegen die Rodung von bis zu 10 000 Bäumen im Forst Kasten und wird schon mal vom SEK aus Bäumen geholt. Über einen, der nicht bereit ist, aufzugeben.

Von David Wünschel

Als Ingo Blechschmidt am vergangenen Samstagmorgen in den Forst Kasten marschiert, weiß er schon, dass er ihn womöglich in Gefangenschaft wieder verlassen wird. Seinen Personalausweis hat er griffbereit. Eine Telefonnummer für den Notfall wird er sich in den kommenden Stunden noch einprägen. Und falls es ganz schlimm kommt, hat er einen Kollegen gebeten, seine Vorlesung zu übernehmen. Blechschmidt sagt: "Wenn es darum geht, Wälder zu schützen, darf es keine Kompromisse geben."

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