München heute:Verletzte durch Stromschlag auf Güterzug / Weitere Affenpocken-Fälle / Heimat als unbekanntes Land

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Schulserie : Mittelschule Toni-Pfuelfschule in Lerchenau-West , ueber 90 % Migrationshintergrund , Thema : Heimat ,26.April 2022 , Copyright : Foto : Stephan Rumpf (Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Kathrin Aldenhoff

Im Iran ist sie geboren, sagt Anna. Da ist ihre Heimat. Auch wenn sie jetzt in Deutschland lebt. Für Yusuf ist der Irak seine Heimat, die Kultur dort, seine Familie, die noch dort lebt. Ibrahim fühlt Stolz, wenn er an seine Heimat Pakistan denkt. Leyla ist halb Polin, halb Deutsche, und Alesandro ist Deutscher. Und der einzige in der Klasse von 19 Schülerinnen und Schülern, der Deutschland als seine Heimat bezeichnet. Ausländisches Essen, sagt er, mag er trotzdem.

In der Klasse 6bG der Mittelschule an der Toni-Pfülf-Straße haben fast alle Kinder einen Migrationshintergrund. An den Münchner Mittelschulen sind es durchschnittlich drei Viertel der Schülerinnen und Schüler. An den Gymnasien hingegeben hat nur ein Viertel der Kinder Migrationshintergrund. Die Schulsozialarbeiterinnen sprechen von belasteten Kindern, die in einem stigmatisierten Viertel aufwachsen und von einem Schulsystem, das sie benachteiligt. Sie lieben ihren Beruf. Hoffnungslos sei das alles nicht, sagen sie, auch wenn es manchmal so aussehe.

Das sieht auch Sassan von Papp so, der Klassenleiter der 6bG. "Wenn ich sehe, wie die Kinder etwas verstehen, was sie vorher nicht verstanden haben, das ist es!" Das ist das, was Sassan von Papp antreibt. Der Grund, warum er gerne Mittelschullehrer ist. Und das spüren auch die Kinder.

Warum Heimat auch ein Land sein kann, das man vielleicht noch nie gesehen hat, erklärt Stephanie Heyl vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Seit zehn Jahren zieht sie mit einem Schulprojekt zum Thema Heimat durch Bayern. Und macht immer wieder die Erfahrung, dass die Heimat der Eltern für Kinder mit Migrationshintergrund oft einen ganz besonderen Stellenwert hat.

DER TAG IN MÜNCHEN

Der leise Rückzug des Poltergeists Nach nur einem halben Jahr hört der Liberale Thomas Sattelberger als Staatssekretär im Bildungsministerium auf. Auch sein Mandat gibt er ab, er will sich um Krankheitsfälle im familiären Umfeld kümmern.

Drogenskandal bei der Münchner Polizei: 27-Jähriger freigesprochen Dem Polizisten sei nicht nachzuweisen, dass er Kokain von einem Kollegen erworben hat, urteilt das Amtsgericht München. In Chatnachrichten des Angeklagten geht es aber nicht nur um Drogen, sondern auch um den rabiaten Umgang von Beamten mit Beschuldigten auf der Wache.

Stromschlag auf Güterzug: drei Schwerverletzte Zwölf Menschen wollen am Bahnhof Trudering aus dem Dach eines Waggons klettern. Dabei verletzen sich ein Erwachsener, eine Jugendliche und ein Kind lebensgefährlich.

"Niemand soll im Dunkeln sitzen und frieren müssen" Die SPD im Rathaus will einen Fonds einrichten, um Menschen zu helfen, die wegen hoher Nachzahlungen für Strom und Heizung in eine finanzielle Notlage geraten.

Weitere Fälle von Affenpocken in München und Ansbach Beide Patienten sind kürzlich unabhängig voneinander von einer Auslandsreise nach Bayern zurückgekehrt.

Amtsgericht Ebersberg: Ein Jahr auf Bewährung für eine Flasche Likör Eine Vermieterin verschafft sich Zugang zur bewohnten Mietwohnung und klaut dort eine Spirituose. Tags darauf gesteht sie es der Mieterin - und wird von ihr angezeigt.

MÜNCHEN ERLESEN

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Rustam Mardan ist vor sechs Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflohen. Nun hat er Verwandte aus der Ukraine bei sich aufgenommen. Eine Geschichte übers Verlieren von Heimat - und übers Wiederfinden.

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