Kino in München:Lieben und Lügen

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In "Le paradis" verlieben sich zwei junge Männer in einer Jugendstrafanstalt ineinander. (Foto: Kris De Witte)

Beim Queerfilmfestival geht es um lesbische, schwule oder transsexuelle Lebenswelten.

Von Josef Grübl

Was ist besser als ein Filmfestival? Zwei Filmfestivals natürlich. Diese Erfahrung dürfen in den kommenden Tagen die Gäste des Münchner City Kinos machen: Während das Fantasy Filmfest sie mit schaurig-harten Genrefilmen in die Kinosäle lockt, verspricht das Queerfilmfestival reichlich selbstbewusst "die besten queeren Filme des Jahres". Das eine oder andere Werk könnte auch auf dem Festival der anderen laufen (Luc Bessons Fantasy-Filmfest-Eröffnungsfilm "Dogman" etwa, der aktuell auch in Venedig gezeigt wird und dort für den "Queer Lion" nominiert ist), ansonsten muss man spätestens an den Kinosaaltüren eine Festivalentscheidung treffen.

Beim Queerfilmfestival stehen Produktionen auf dem Programm, die laut Veranstalterangaben "nicht-heteronormativ" sind, also lesbische, schwule oder transsexuelle Lebenswelten zeigen. Den Auftakt macht die französische Literaturverfilmung "Hör auf zu lügen", darin kehrt ein Schriftsteller (Guillaume de Tonquédec) zurück in seine alte Heimat und erinnert sich an die erste große Liebe. Um die Liebe geht es in vielen der insgesamt 25 Spiel- und Dokumentarfilme, im belgisch-französischen Drama "Le paradis" etwa entdecken in einer Jugendstrafanstalt zwei junge Männer ihre Gefühle füreinander. Im österreichischen Coming-of-Age-Film "Breaking the Ice" geht es zum Eishockeytraining - wo sich eine junge Frau in eine Mitspielerin verguckt. Hauptdarstellerin Alina Schaller wird bei der Vorstellung am 9. September um 18.45 Uhr anwesend sein.

Im US-amerikanischen Film "Mutt" gerät ein trans Mann in einen emotionalen Ausnahmezustand, da innerhalb kürzester Zeit Vater, Halbschwester und Exfreund ihren Besuch ankündigen. Ein Wiedersehen gibt es mit den "Young Soul Rebels": Isaac Juliens Festivalhit aus dem Jahr 1991 wurde restauriert und ist noch einmal auf der großen Leinwand zu sehen.

Queerfilmfestival , Do., 7., bis Mi., 13. September, City Kino, Sonnenstr. 12a

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