Filmfestival:Frauengeheimnisse

In "The Art of Living in Danger" ist das Private politisch. (Foto: Tag/Traum Filmproduktion)

Das Iranische Dokumentarfilmfestival ist zu Gast im Werkstattkino.

Von Josef Grübl

Gerade erst fand im Gasteig HP8 das Länderfilmfestival "Cinema Iran" statt, da befasst sich ein weiteres Festival mit dem Filmschaffen des vorderasiatischen Staats: Das Iranische Dokumentarfilmfestival ist zwei Tage lang zu Gast im Werkstattkino, gezeigt werden sieben lange und mittellange Dokus aus den Jahren 2016 bis 2022.

Eröffnungsfilm ist die deutsch-iranische Koproduktion "The Art of Living in Danger": Mina Keshavarz enthüllt darin die tragische Geschichte ihrer Großmutter, die vor 50 Jahren unter mysteriösen Umständen verstarb. "Dein Tod war unser größtes Familiengeheimnis", sagt die Enkelin einmal. Das Private in ihrem Film ist aber gleichzeitig politisch: Die Regisseurin beleuchtet den Kampf iranischer Frauenrechtsaktivistinnen, die sich seit Generationen für Gleichberechtigung und den Schutz vor häuslicher Gewalt einsetzen.

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Um einen alten Mann geht es in "I'm not a Woman": Mezeel lebt in einem Dorf im Südwesten des Iran, er trägt Männerkleidung und geht mit den anderen Dorfbewohnern fischen und jagen. Geboren wurde er aber als Mädchen. In Gesprächen mit dem Filmemacher Hossein Abbasi erzählt Mezeel aus seinem Leben. In den anderen Filmen des Festivals geht es um traditionelle Heiratsvermittler, um 14-jährige Mädchen, die verheiratet werden sollen, oder um zwei Schülerinnen, die während der Corona-Pandemie das Haus nicht mehr verlassen dürfen.

Iranisches Dokumentarfilmfestival München, Sa., 29. und So., 30. Juli, jeweils ab 13.30 Uhr, Werkstattkino , Fraunhoferstraße 9

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