München heute:Einblicke in Polizei-Drogenskandal / Regeln für Silvesterfeuerwerk

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Nur durch einen Zufall wurde der Drogenskandal bei der Polizei aufgedeckt. (Foto: Viola Konrad)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Katja Schnitzler und Susi Wimmer

Geschichten, die das Leben schreibt, können so spannend sein wie ein Film. Geschichten aber, die von Gier, Dreistigkeit, Machtmissbrauch und falschen Freunden geprägt sind, sind noch spannender. "Wer braucht schon Netflix, wenn er Nightlife hat", sagte der damalige Staatsanwalt Jakob Schmidkonz in einem seiner Plädoyers über die Arbeit der Sonderkommission. Er hat recht.

Es begann alles damit, dass ein stadtbekannter Dealer im Drogenrausch vormittags in eine Garage in der Müllerstraße fuhr. Statt sich aus dem Staub zu machen, schlief er am Steuer ein - neben sich Kokain. In seinen Verhören begann er auszupacken: Er verriet die ehemaligen Betreiber des Heart-Clubs, den Manager und einen Wiesn-Wirt, gab tiefe Einblicke in die dunklen Ecken der Münchner Nächte. Wir hatten über den größten Drogenskandal der Stadt berichtet, ihn nachgezeichnet aufgrund der Aussagen in Prozessen, der internen Ermittlungen und von vertraulichen Gesprächen. (SZ Plus)

Doch der Skandal ging noch viel tiefer - und hat erschreckende Ausmaße. Denn der Dealer brüstete sich: Zu seinen Stammkunden gehörten auch Polizisten. Beamte, die gegen Leute wie ihn vorgehen sollten, aber selbst harte Drogen konsumierten. Die im Rausch Dienst taten, unterwegs waren mit Waffe. Die kauften und an andere Beamte weiterverkauften. Die für ihn Drogen auf die Wiesn schmuggelten, so der Dealer. Aber auch solche, die ihr Amt dafür nutzten, die Schwächsten als Opfer zu suchen, "um sie zu zerstören", wie sie sich in Whatsapp-Chats brüsteten.

Fünf dieser Fälle haben wir besonders intensiv verfolgt, haben in den Prozessen gehört, wie interne Ermittler und andere Kollegen schockiert sind von diesen "schwarzen Schafen". Es sind Fälle, die empören ob der Dreistigkeit und ja, auch wütend machen angesichts von Machtmissbrauch und Gewalt. (SZ Plus) Die Kollegen auf den Revieren wollen davon nichts mitbekommen haben.

Da mag Netflix weniger spannend sein, aber immerhin sind die Geschichten nur fiktiv.

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