Amelie Frieds neues Buch:Die Mutter einer Klima-Aktivistin

Lesezeit: 3 min

Amelie Fried hat einen neuen Roman geschrieben. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Schriftstellerin greift ein aktuelles Thema auf, Philipp Lahm spricht über Fair Play, Manuel Neuer ist Schirmherr für ein Digitalprojekt - die Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Philipp Crone, Sonja Niesmann, Martina Scherf und Stefanie Witterauf

Vom Mut

Ihre Bücher sind humorvoll, aber auch nachdenklich, und im Mittelpunkt stehen selbstbewusste Frauen. Vier ihrer Romane wurden bisher verfilmt. Gerade ist der neue Roman von Amelie Fried erschienen: "Der längste Sommer ihres Lebens" (Heyne-Verlag). Darin sieht sich die Unternehmerin Claudia kurz vor der Erfüllung eines Traums: Bürgermeisterin ihrer süddeutschen Heimatstadt zu werden. Doch dann taucht ihre Tochter im Umfeld radikaler Klimaaktivisten auf, landet im Gefängnis und beschert ihrer Familie eine Hausdurchsuchung - ein gefundenes Fressen für die Medien. Und wieder ein aktuelles Thema.

Als Vorbild

Manuel Neuer will Kinder motivieren. (Foto: David Inderlied/dpa)

Klicken und Kicken. Fußballtorwart Manuel Neuer wird Schirmherr der Bildungsinitiative "BayCode" im Digitalministerium. Das gaben der zuständige Minister Fabian Mehring (FW) und Neuer in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt. Bayern-Kapitän Neuer sagt: "Frühzeitig die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft zu legen, gilt nicht nur für den Sport, sondern für viele weitere Bereiche des Lebens." Die Initiative wolle junge Menschen für digitale Technologien begeistern und Talente fördern. "Ich freue mich, dieses Vorhaben zu unterstützen und die Kinder zu motivieren." Mehring sagt laut Mitteilung: "Uns fehlen schon heute 170 000 IT-Fachkräfte. Wenn wir unseren Wohlstand in die Zukunft tragen wollen, müssen wir alles daransetzen, bei den Kids von heute Begeisterung für die Technologien von morgen zu stiften." Dafür brauche es sympathische Botschafter der digitalen Transformation. "Manuel Neuer ist einer der größten Fußballhelden unseres Landes. Besonders für viele jungen Menschen ist er ein Idol."

Übers Schauspielen

Andreas Beck, Intendant des Residenztheaters. (Foto: Stephan Rumpf)

Wie nähert sich ein Schauspieler, eine Schauspielerin einer Rolle? Wie spielt man an einem Abend Hamlet und am nächsten vielleicht Bernhards "Minetti"? Der Intendant des Residenztheaters Andreas Beck spricht im "Resi-Podcast" mit seinen Darstellern über ihre Rollen, Inspirationen und ja, auch kleinen Macken. Moritz Treuenfels erzählt, dass er früher immer die gleiche Unterwäsche für eine bestimmte Figur trug, um sich hundert Prozent einzustimmen - bis ihm das Waschen zu aufwendig wurde. "Die Neurose habe ich mittlerweile abgelegt." In "Andersens Erzählungen" stellt der 35-Jährige den berühmten Märchenautor dar, er singt dabei auch und spielt Klavier. Der Däne sei eine faszinierende Figur, sagt Treuenfels: "Er hatte was Dandyhaftes, aber auch etwas von einem hässlichen Entlein." Und er sei von der unerfüllten Liebe zu seinem Ziehbruder geplagt gewesen.

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Pia Händler wiederum braucht für die Klytämnestra in "Agamemnon" eine gute Kondition: Regisseur Ulrich Rasche lässt seine Darsteller zwei Stunden lang gehen. Das verstärkt den tödlichen Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt, den Aischylos in seinem Anti-Kriegsdrama demonstrierte. Eine Mörderin zu spielen sei ihr nicht schwer gefallen, erzählt Händler. Robert Dölle steht dagegen ganz alleine auf der Bühne, wenn er in "Anne-Marie die Schönheit" von Yasmina Reza die Rolle einer alternden Frau spielt. Er habe nach vielen Proben plötzlich angefangen, auch privat so zu reden wie diese Anne-Marie, so sehr sei sie ihm ans Herz gewachsen. Die Gespräche sind nicht nur sehr unterhaltsam, man lernt obendrein viel über die Magie des Theaters (www.residenztheater.de).

Für Fair Play

Philipp Lahm (Foto: Stephan Rumpf)

Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter haben es gerade im männlichen Amateurfußball nicht leicht. Sie sehen sich immer öfter mit respektlosem Verhalten, gar Gewalttätigkeiten von Spielern und Publikum konfrontiert. Das belegen Zahlen des Deutschen Fußballbundes. Über Fair Play im Fußball - und in der Gesellschaft - spricht Fußball-Weltmeister Philipp Lahm am Mittwoch, 13. März, 19 Uhr, im Salon Luitpold. Die Dialogreihe "Meet the Ref" ist eine Kooperation der Philipp-Lahm-Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung. Anmeldung erforderlich unter kurzelinks.de/2vn.

Ohne Skrupel

Autor Kaleb Erdmann (Foto: Jakob Kielgaß)

Kaleb Erdmann kommt aus der Münchner Poetry Slam-Szene und ist einer der bekanntesten Poeten der Stadt. Seine Karriere begann 2008, seitdem ist er hunderte Male aufgetreten, stand etwa mehrfach im Finale bei den bayerischen Meisterschaften und beim deutschlandweiten Wettbewerb 2017 im Halbfinale. Da studierte er schon Politische Theorie in Frankfurt. "Aber dahoam ist ganz klar München", sagte Erdmann damals in einem Interview. Im Anschluss studierte er Literarisches Schreiben am renommierten Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.

Jetzt schreibt er für Unterhaltungsformate im Fernsehen und Theaterstücke. Für eins war er etwa für den Retzhofer Dramapreis nominiert. In seinem Debüt "wir sind pioniere" erzählt der 32-Jährige die Geschichte von zwei Personen in einer langjährigen offenen Partnerschaft, die nun nach dem richtigen Beziehungsmodell, Job und Wohnort suchen. Das führt die beiden in verschiedene Städte, auch nach München, zudem ist ein Baby auf dem Weg. Das alles erzählt er nur in Kleinbuchstaben ohne Punkt und Komma. Für manche wird das beim Lesen wohl lästig werden, doch vor Unannehmlichkeiten hatte Erdmann schon vor zehn Jahren keine Scheu.

Etwa bei einem Poetry-Slam Auftritt im Münchner Umland trug der damals 22-Jährige vor: "Ich scheiß' auf die Schönheit, ich scheiß' auf die Kreativität. Mich interessiert nicht, was du darstellen willst." Nun scheißt er eben auf Satzzeichen. Erdmann ist einer der drei Nominierten für den lit.Cologne-Debütpreis, der am 15. März in Köln verliehen wird. Der Preis ist dotiert mit einem 2222 Euro wertvollen Silberschwein.

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