Städte:200 Jahre nach Klenze

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Auf dem nächtlichen Max-Joseph-Platz ging ein Motorrad-Kunststück schief. (Foto: Imago)

Was tun mit all den historischen Plätzen in deutschen Metropolen, die nach dem Krieg zu Autorangierplätzen degradiert wurden? München hat nun eine Idee, immerhin.

Kommentar von Kia Vahland

In den alten europäischen Städten führen Gassen und Straßen mit Fußwegen zu Plätzen, die wie auf einer Lichtung im Wald den Blick weiten. In diese Struktur griffen die Planer der Nachkriegsjahrzehnte brutal ein: Sie machten aus Plätzen Verkehrsinseln, aus Alleen Rennbahnen. Was in Deutschland besonders schlimm gelang, schließlich waren die meisten Orte ja auch im Krieg schon einmal zerstört worden. "Lieblosigkeit" attestierte der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich der autogerechten Stadt schon 1971 und beklagte den Mangel an Treffpunkten: "Ein Haufen Fremder gräbt sich in den Wohnungen ein." Gehört wurden solche Warnungen nicht.

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Von René Hofmann

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