Klimaschutz:Markus Söder fehlt der Mut

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Das Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂), wie es zum Beispiel beim Autoverkehr entsteht, ist für den Klimawandel verantwortlich. (Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer)

Den CO₂-Ausstoß zu reduzieren, ist das Gebot der Stunde beim Klimaschutz. Nun gibt es einen fundierten Plan, wie das in Bayern gehen könnte. Doch schon jetzt ist abzusehen, dass Söder diese Expertise in die Tonne treten wird. Wegen eines einzigen Wortes.

Kommentar von Andreas Glas

Da liegt jetzt also ein Plan, wie der bayerische CO₂-Ausstoß binnen weniger Jahre womöglich um ein Fünftel reduziert werden könnte. Und trotzdem kann man sich schon ausmalen, wie die Staatsregierung diesen Plan entschlossen in die Tonne tritt. Der Plan stammt von einem anerkannten Energieforscher, aber der Auftrag von Greenpeace. In Greenpeace steckt das Wort "grün", allein das wird Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder abschrecken. Weil seine Wahlkampfstrategie im Wesentlichen darin besteht, alles zu verdammen, was auch nur irgendwie nach einer Idee klingt, die auch von den Grünen sein könnte. In vielen gesellschaftspolitischen Fragen ist das okay, in einer vielfältigen Demokratie muss das sogar sein. Doch beim Klimaschutz ist es ein Fehler. Würde Söder mit der gleichen Entschlossenheit für die bayerischen Klimaziele kämpfen wie gegen die politische Konkurrenz, der Freistaat wäre längst zwei, drei Schritte weiter.

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