An diesem Mittwoch will der Nürnberger Stadtrat entscheiden, wo exakt auf dem ehemaligen NS-Reichsparteitagsgelände das Operninterim errichtet werden soll. Die Meinung der Historiker vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist zuletzt etwas unter die Räder gekommen, die Stadt pocht auf eine "stringente Kommunikation" in dieser Frage, das betrifft auch die stadtangestellten Historiker. Völlig frei kann sich dagegen der Gründungsdirektor des renommierten Hauses äußern, Hans-Christian Täubrich. Er leitete das Haus von dessen Eröffnung im Jahr 2001 bis 2014 - und bleibt kritisch.
Opernhaus auf ehemaligem NS-Reichsparteitagsgelände:"Wie will man das der Welt erklären?"
In das riesige Halbrund der unfertigen NS-Kongresshalle könnte die Ausweichspielstätte der Oper gebaut werden. Rechts an das Hufeisen schließt das Dokuzentrum an mit seinem Pfahl, den Architekt Günther Domenig in den NS-Bau getrieben hat.
(Foto: Norbert Probst/imago/imagebroker)Ein Opern-Neubau am Nazi-Kolossalbauwerk? Das ist der Plan in Nürnberg. Hans-Christian Täubrich, Gründungsdirektor des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, hat dafür sehr wenig Verständnis - und staunt, was in der Debatte alles keine Rolle spielt.
Von Olaf Przybilla, Nürnberg
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