Die Grünen im Landtag wollen über mehr Sichtbarkeit auf dem Land Vertrauen zurückgewinnen. "Raus, raus, raus in die Fläche" gab Fraktionschefin Katharina Schulze am Freitag zum Abschluss der grünen Winterklausur als Devise aus. So planen alle Abgeordneten, sie selbst voran, in sitzungsfreien Wochen Touren durchs ganze Land sowie "Formate, wo man Politik erleben kann, gerade in aufgeheizten Zeiten". Es sei wichtig, "ansprechbar zu sein" und als Multiplikatoren für grüne Inhalte mit den Bürgerinnen und Bürgern über Themen zu sprechen und auch zu "ringen". Man scheue dabei keine Debatte. Schulze räumte ein, dass es im Wahlkampf teilweise eine "Entfremdung" gegeben habe. Auch etwa in den sozialen Netzwerken will sich die Fraktion schlagkräftiger aufstellen.

Newsletter abonnieren:Mei Bayern-Newsletter
Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.
Am Donnerstag, dem ersten Klausurtag, hatten sich die Abgeordneten intern über ihre strategische Aufstellung für die Legislaturperiode unterhalten. Bei der Landtagswahl hatten die Grünen 14,4 Prozent erreicht, minus 3,2 Prozentpunkte. In Niederbayern und in der Oberpfalz blieben sie bezirksweit betrachtet einstellig, aber auch in Oberbayern verlor die Partei Abgeordnete abseits der Bastion München, ganze Landstriche sind nun ohne direkte grüne Repräsentation. Um die Ansprache der Menschen und Kommunikation geht es auch beim Parteitag in Lindau in gut einer Woche, wo es zu Kampfkandidaturen um die Landesvorsitze kommen wird.
Ein wichtiger Punkt für die Arbeit im Landtag soll die nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung sein, über die sich die Grünen am Freitag bei einer Geothermie-Anlage in Pullach bei München und bei Linde Engineering informierten. "Wir möchten, dass Pullach Schule macht", sagte Schulze. Bei der Geothermie - dem "Wärmeschatz unter unseren Füßen" - tue die Staatsregierung aber zu wenig. Doch nur mit zukunftsfähiger Energiepolitik könne der Freistaat starker Wirtschaftsstandort bleiben. Die Grünen fordern etwa eine bessere Förderung für Kommunen und Ausfallbürgschaften.