Kleidung, sagt Uljana, 24, konnte sie nicht mitbringen, dafür fehlte die Zeit. Sie seien einfach nur schnell zum Zug, sie und ihre Mutter, nachdem die ersten Bomben gefallen waren. Sie flohen aus Charkiw nahe der russischen Grenze zuerst nach Lwiw in der Westukraine, dann nach Berlin und jetzt stehen sie hier, mitten in Nürnberg, in einer Sammelstelle im Heilig-Geist-Haus. Um sie herum wird am Dienstagmorgen Ukrainisch, Russisch, Deutsch und Englisch gesprochen, viele Frauen und Kinder sind da, manche mit großen Taschen. Uljana, ihren Nachnamen möchte sie nicht nennen, hält Gutscheine in der Hand. Einen für Kleidung, einen für Hygieneartikel und einen für Essen, das sie bei der Tafel abholen darf. "Das ist gut", sagt sie. Dann senkt sie den Kopf. Was nützt das schon, wenn der eigene Vater und die Großmutter in der Ukraine, mitten im Krieg, zurückbleiben mussten?
Krieg in der Ukraine:Wie Bayern Geflüchteten hilft
Lesezeit: 4 min
Der Freistaat versorgt die ersten Geflüchteten aus der Ukraine - und stellt sich auf Zehntausende weitere ein. Wie geht es den Menschen, die vor dem Krieg geflohen sind? Und was erwartet sie hier? Ein Besuch.
Von Florian Fuchs, Clara Lipkowski, Johann Osel und Max Weinhold, Augsburg/München/Nürnberg/Regensburg
Interview zum Zivilschutz:"Am Ende geht es ums Überleben"
Sirenen in München? Abgeschafft. Bunker? 16 veraltete Anlagen. Müssen Münchner sich Sorgen machen? Nein, sagt Wolfgang Schäuble, Leiter des Katastrophenschutzes in der Stadt - und hat dennoch ein paar Ratschläge. Ein Gespräch.
Lesen Sie mehr zum Thema