Es sind aus heutiger Sicht bemerkenswerte Sätze, die die Lebensmittelkonzerne über ihre soziale Verantwortung veröffentlichten. Drei Jahre erst sind sie alt, die Welt war damals noch eine andere: kein Corona, kein Ukraine-Krieg, keine 20-Prozent-Inflation bei Lebensmitteln. Sondern, Achtung: Es hagelte scharfe Kritik an den "Dumpingpreisen" der großen vier: Rewe, Edeka, Aldi und Lidl. Die damalige Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) geißelte manche Konzerne sogar namentlich wegen ihrer "Niedrigpreis-Werbung", etwa Edeka. "Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten", hatte die Regionalgesellschaft Minden-Hannover auf ein Plakat geschrieben und damit Bauern, die Ministerin und viele andere auf die Palme gebracht. Das Kanzleramt berief einen Preisgipfel mit den Konzernchefs ein.
Lebensmittelpreise:Müssen Rewe, Lidl und Co. dafür sorgen, dass Nahrung günstig ist?
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Vor Kurzem zeigten sich die großen Handelskonzerne noch als Armutsbekämpfer. Jetzt wollen sie davon nichts mehr wissen, obwohl die Preise rasant steigen. Ist das verwerflich?
Von Michael Kläsgen
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