Leonhard Birnbaum, 57, Chef des Energiekonzerns Eon, empfängt im zwölften Stock der Zentrale in Essen. An der Fassade prangt ganz groß der neue Firmenslogan, natürlich auf Englisch: "It's on us - to make new energy work", auf gut Deutsch: Bei der Energiewende kommt es auf uns an. Grund für das Selbstbewusstsein ist, dass dem Dax-Unternehmen 1,6 Millionen Kilometer Strom- und Gasnetze in neun europäischen Ländern gehören, in Deutschland und Europa ist Eon größter Verteilnetzbetreiber. Kraftwerke besitzt der Konzern dafür nicht mehr. Um die ganzen neuen Wind- und Solarparks anschließen zu können, muss Eon das Netz massiv ausbauen - das sei eine "Herausforderung", sagt der frühere McKinsey-Berater Birnbaum, der Eon seit drei Jahren führt.
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Der Stromkonzern Eon ist dafür zuständig, all die neuen Wind- und Solarparks anzuschließen. Firmenchef Leonhard Birnbaum befürchtet höhere Kosten für Verbraucher - und kritisiert die Bundesregierung.
Interview von Caspar Busse und Björn Finke, Essen
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