SZ-Podcast "Das Thema":Das Mittelmeer, Friedhof und Tatort: Rekonstruktion einer Katastrophe

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"Das Thema" - Der Recherche-Podcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Bei der Flucht über das Mittelmeer sterben Tausende Menschen. Europa schaut weg. Was beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der italienischen Küste im Februar 2023 geschah.

Von Lars Langenau, Kristiana Ludwig und Simon Sales Prado

Jede Woche geraten überfüllte Schiffe mit Geflüchteten und Migranten im Mittelmeer in Seenot. Mehr als 27 000 Menschen sollen auf diesem Weg nach Europa seit 2014 ertrunken sein. Erst kürzlich, beim Untergang eines völlig überfüllten Migrantenbootes vor der Peloponnes, starben Hunderte Menschen. Überlebende erheben schwere Vorwürfe gegen die griechische Küstenwache. Organisationen für private Seenotrettung beklagen, das Mittelmeer sei nicht nur Friedhof, sondern auch Tatort.

SZ-Recherchen zeigen, dass das auch am 26. Februar 2023 beim Untergang der "Summer Love" vor der italienischen Küste so war, bei dem mehr als 90 Menschen starben, darunter 35 Kinder. Unter den Toten ist der sechsjährige Sultan. Er erfror, während er und die anderen am Boot lange auf Hilfe warten mussten, beklagt sein Bruder. SZ-Redakteur Simon Sales Prado hat mit ihm gesprochen. Man ist sich in der Europäischen Union der Gefahr bewusst, der diese Boote ausgesetzt sind und "nimmt diese ganz klar in Kauf", sagt Prado weiter.

Die Asyl- und Migrationspolitik sei inzwischen ein "Kernanliegen" vieler europäischer Regierung, sagt Kristiana Ludwig aus dem SZ-Investigativressort. Aber nicht in einem liberalen und humanen Sinne, "sondern mit dem Wunsch, möglichst Migration zu unterbinden".

Die Recherche zum Untergang der "Summer Love" finden Sie hier. Das Interview mit dem Migrationsforscher Maurice Stierl hier.

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