SZ am Abend:Nachrichten am 8. Februar 2022

Lesezeit: 3 min

Joseph Ratzinger (hier 2006 als Papst Benedikt) war von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising. (Foto: Ettore Ferrari/dpa)

Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.

Von Philipp Saul

Nachrichten kompakt

Benedikt XVI. erklärt Falschangabe in Missbrauchsgutachten mit "Versehen" von Freunden. Dieser Fehler "war nicht beabsichtigt und ist, so hoffe ich, auch entschuldbar", sagt der emeritierte Papst. Der frühere Münchner Erzbischof hatte angegeben, er sei bei einer Ordinariatssitzung, als es um die Aufnahme eines pädophilen Priesters im Erzbistum ging, nicht dabei gewesen. Die Gutachter aber wiesen nach, dass Ratzinger doch dabei war; dies räumte er wenig später auch ein. Die Darstellung als "Lügner" habe ihn "tief getroffen", schreibt Benedikt. Außerdem bittet er bei "allen Opfern sexuellen Missbrauchs" um Entschuldigung. Zum Artikel (SZ Plus)

  • Die Stellungnahme von Benedikt XVI. im Wortlaut
  • Meinung: Ratzingers Papier ist ein Dokument der Entfremdung

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Baerbock besucht Kontaktlinie im Donbass. Mit Schutzweste und Tarnhelm reist die Außenministerin durch zerstörte Dörfer an jene Linie, die die von Russland kontrollierten und unterstützten Separatisten von der ukrainischen Armee trennt. Dort erkundigt sie sich auch nach sexualisierter Gewalt, der in dem Konflikt viele Frauen zum Opfer fallen. Zum Artikel (SZ Plus)

Greenpeace-Chefin wechselt ins Auswärtige Amt. Außenministerin Baerbock holt sich offenbar Jennifer Morgan in ihr Haus: Sie soll Deutschlands Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik werden. Zum Artikel

Olympische Spiele Doppelerfolg für deutsche Rodlerinnen. Natalie Geisenberger holt ihr fünftes olympisches Gold und gewinnt die Einzel-Konkurrenz als erste Rodlerin zum dritten Mal nacheinander für sich. Anna Berreiter gewinnt Silber, Bronze sichert sich die Russin Tatjana Iwanowa. Die im zweiten Lauf gestürzte Top-Favoritin Julia Taubitz wird Siebte. Zum Artikel

EU will Chipentwicklung und -produktion in Europa kräftig ausbauen. Kommission und Mitgliedstaaten sollen in den kommenden acht Jahren elf Milliarden Euro bereitstellen. Das Geld kommt zusätzlich zu 32 Milliarden Euro, die ohnehin schon für die Förderung der Halbleiter-Branche ausgegeben werden sollen. Zudem will die EU-Kommission in dieser Industriesparte die strengen Regeln für staatliche Subventionen großzügiger auslegen: Regierungen sollen den Bau moderner Chipfabriken demnach üppig unterstützen dürfen, wenn die Werke technologische Vorreiter in Europa sind. Zum Artikel

Investor Peter Thiel verlässt Facebook-Konzern Meta. Der 54-Jährige werde nach dem nächsten Aktionärstreffen in diesem Jahr abtreten, erklärt Firmenchef Zuckerberg, dessen Mentor und erster ernstzunehmender Geldgeber Thiel war. Mit seinem Geld und seinem Netzwerk will der gebürtige Frankfurter Berichten zufolge republikanische Kandidaten bei den Zwischenwahlen in den USA im Herbst unterstützen und die Partei zurück an die Macht bringen. Zum Artikel

Weitere wichtige Themen des Tages

Das Wichtigste zum Coronavirus

Lauterbach kritisiert Söder - Diskussion um Teilimpfpflicht. Die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten, die Impfpflicht in Gesundheitsberufen vorerst auszusetzen, löst Unverständnis bei Gesundheitsminister Lauterbach und einigen Länderchefs aus. Auch die CDU fordert nun eine bundesweite Aussetzung. Lauterbach spricht dem in die Kritik geratenen RKI-Chef Wieler sein "vollstes Vertrauen" aus. Zum Artikel

So lockert Bayern die Corona-Regeln. Keine Testpflicht mehr im Schwimmbad, mehr Zuschauer für Sport und Kultur, die Corona-Sperrstunde gestrichen: Das Kabinett hat neue Maßnahmen beschlossen, die schon von Mittwoch an gelten. Ein Überblick. Zum Artikel

Bundesregierung: Höhere Löhne in der Altenpflege. Die Mindestlöhne für Hilfskräfte in der Altenpflege sollen vom 1. September bis Ende 2023 schrittweise steigen. Nicht betroffen sind Pflegerinnen und Pfleger in privaten Haushalten, wo der Pflegemindestlohn nicht gilt. Zudem sollen Pflegekräfte über den gesetzlichen Anspruch hinaus mehr Urlaub erhalten. Bei Beschäftigten mit einer Fünf-Tage-Woche sollen es für das Jahr 2022 sieben Tage sein, für die Jahre 2023 und 2024 jeweils neun Tage zusätzlich. Zum Artikel

Portugals heimlicher Wahlsieger wegen Veranstaltung im Lockdown unter Druck. Die rechtspopulistische Chega-Partei ist kaum drei Jahre nach ihrer Gründung künftig drittstärkste Kraft im Parlament in Lissabon. Doch nun bringt sie ein Essen in Bedrängnis: Abgeordnete sollen mitten im Lockdown 170 Menschen ins Restaurant geladen haben. Zum Artikel

Das hat heute viele interessiert

Wo Trucker Tag und Nacht hupen. In Kanada protestiert eine "Rand-Minderheit" lautstark gegen Corona-Maßnahmen. Die Bevölkerung denkt zunächst, sie müsse das aushalten. Bis die Trucker zu weit gehen. Zum Artikel

Ein echter Söder. In Bayern fällt die längst beschlossene Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Die handstreichartige Entscheidung folgt allein politischem Kalkül. So aber funktioniert Seuchenschutz nicht. Zum Artikel

Size matters. Zur Macht von Möbeln unter Autokraten wie Putin, Diktatoren wie Xi und eingeladenen Demokraten wie Macron. Zum Artikel

Zu guter Letzt

Der Wau-Effekt. Als die japanische Kindergärtnerin Atsuko Sato ein Foto ihres Hundes postete, ahnte sie nicht, welchen Hype sie auslösen würde. Der Shiba Inu wurde erst zum Meme, dann zum Logo mehrerer Krypto-Währungen. Wie es dazu gekommen ist. Zum Artikel (SZ Plus)

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