München heute:Über die Denkmäler der Stadt / Wo die Rathauskoalition sparen will

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Ein Bronzestandbild von Fürst Wrede am Odeonsplatz. (Foto: Alessandra Schellnegger; Alessandra Schellnegger)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Jakob Wetzel, München

An wen erinnern, wen würdigen wir auf unseren Straßen und Plätzen? Die Frage ist nicht neu; doch seit dem Tod George Floyds im Mai in Minneapolis hat diese Frage wieder Konjunktur, und die Antworten sind mitunter brachial. In den Vereinigten Staaten wurden Statuen von Südstaaten-Soldaten, von Rassisten und auch von Christoph Kolumbus geköpft oder gestürzt, zum Teil auch beides. In England und in Belgien ging es Standbildern an den Kragen, und auch in Deutschland sind Statuen attackiert worden. In München ist es bisher ruhig geblieben. Doch die Frage, wer auf einem Sockel steht und wer nicht, stellt sich auch hier (SZ-Plus).

Denn gerade auf den zentralen Plätzen der Stadt werden fast ausschließlich mächtige Männer aus vordemokratischen Zeiten geehrt. Nach Frauen oder nach Demokraten in Bronze und Stein muss man suchen. Das ist in München nicht anders als in anderen Städten, und die Gründe liegen in der Geschichte. Welche Denkmäler in der Stadt stehen, darüber wurde vielfach im 19. Jahrhundert entschieden. Und diese Denkmäler sind mittlerweile selbst zu Kulturgütern geworden, die bewahrt und in Ehren gehalten werden. Geht ein Denkmal kaputt, wird es repariert oder durch eine Kopie ersetzt; die Plätze bleiben, wie sie sind. Doch das heißt: Will die Stadt heute einer Person, einer Gruppe oder einem Ereignis ein Denkmal setzen, dann bleiben ihr dafür nur noch Außenbezirke oder Nebenstraßen.

Debattiert wird darüber kaum. Die Denkmäler gehören vielfach einfach zum Inventar. Und natürlich: Wer will sich schon den Max-Joseph-Platz vorstellen ohne Max I. Joseph, den "Bürgerkönig Max"? Doch bei anderen Denkmälern ist die Sache kniffliger. Wozu etwa braucht die Stadt ein Standbild von Otto von Bismarck, das ohnehin etwas ab vom Schuss vor der Bosch-Brücke am Deutschen Museum steht? Was sagt uns diese Figur heute? Die SZ nimmt solche Fragen zum Anlass für eine neue Serie: In den folgenden Wochen unternimmt sie einen Streifzug zu verschiedenen Münchner Denkmälern, zu Herrschern und Feldherren, aber auch zu Dichtern, Schauspielern und Musikern. Und sie fragt: Wem haben wir Denkmäler gesetzt? Und was sagt das eigentlich über München aus?

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