Mit Lücken in Häuserreihen ist es wie mit Zahnlücken. Nur in seltenen Fällen sind sie sexy. In der Regel wirken sie verwahrlost. In Großstädten sind für das Thema "potenzieller ungenützter Wohnraum" besonders auch Studierende sensibilisiert. Eine Baulücke, an der Tausende seit 2010 täglich vorbeiströmen, befindet sich an Stelle der Amalienstraße 93, schräg gegenüber dem rückseitigen Haupteingang der Ludwig-Maximilians-Universität.
Vor der Pandemie gab es dort schon einmal eine Pop-up-Bar, jetzt knöpfen sich Studenten des Lehrstuhls "Urban Design" von der TU München den Schandfleck vor. Sie nennen sich "Die Lückenfüller", verfolgen das Ziel "Leerstände durch temporäre Interventionen aktiv zu nutzen" und planen dort für zwei Tage Unternehmungen, die weniger akademisch klingen. Workshops für Linolschnitte und Bastelarbeiten sind genauso dabei wie Boccia-Spiele und eine Kleidertausch-Aktion. Die Stiftung "Der Kulturator" und der Bezirksausschuss Maxvorstadt fördern das Projekt.
Newsletter abonnieren:München heute
Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.
Der Bezirksausschuss und die Technische Universität nützen die Fläche in dieser Zeit auch für Infostände zum Thema Bodenpolitik, Baulücken und Leerstand und eine Diskussionsrunde mit dem Investor und Besitzer der Baulücke, dem Projektentwickler "Bruederl". Ziel der Veranstaltungen ist es, einen "inspirierenden und inklusiven Ort zu schaffen". Aber leider nur auf Zeit, vom 2. bis 3. Februar, 12 Uhr bis 22 Uhr.
Die Lückenbüßer, Amalienstraße 93, 80799 München, Freitag, 2. bis Samstag, 3. Februar, 12 Uhr bis 22 Uhr.