Wohnungsnot und Kreative:Diese Lücke, diese herrliche Lücke

Vor fünf Jahren gab es schon einen Anlauf, die Lücke in der Amalienstraße 93 zu schließen, mit dem Pop-up "Der Kiosk". Die Bar ist längst weg. Die Lücke klafft noch immer. (Foto: Robert Haas)

Studenten der TU München haben sich etwas einfallen lassen für die prominenteste Baulücke im Uni-Viertel.

Von Susanne Hermanski

Mit Lücken in Häuserreihen ist es wie mit Zahnlücken. Nur in seltenen Fällen sind sie sexy. In der Regel wirken sie verwahrlost. In Großstädten sind für das Thema "potenzieller ungenützter Wohnraum" besonders auch Studierende sensibilisiert. Eine Baulücke, an der Tausende seit 2010 täglich vorbeiströmen, befindet sich an Stelle der Amalienstraße 93, schräg gegenüber dem rückseitigen Haupteingang der Ludwig-Maximilians-Universität.

Vor der Pandemie gab es dort schon einmal eine Pop-up-Bar, jetzt knöpfen sich Studenten des Lehrstuhls "Urban Design" von der TU München den Schandfleck vor. Sie nennen sich "Die Lückenfüller", verfolgen das Ziel "Leerstände durch temporäre Interventionen aktiv zu nutzen" und planen dort für zwei Tage Unternehmungen, die weniger akademisch klingen. Workshops für Linolschnitte und Bastelarbeiten sind genauso dabei wie Boccia-Spiele und eine Kleidertausch-Aktion. Die Stiftung "Der Kulturator" und der Bezirksausschuss Maxvorstadt fördern das Projekt.

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Der Bezirksausschuss und die Technische Universität nützen die Fläche in dieser Zeit auch für Infostände zum Thema Bodenpolitik, Baulücken und Leerstand und eine Diskussionsrunde mit dem Investor und Besitzer der Baulücke, dem Projektentwickler "Bruederl". Ziel der Veranstaltungen ist es, einen "inspirierenden und inklusiven Ort zu schaffen". Aber leider nur auf Zeit, vom 2. bis 3. Februar, 12 Uhr bis 22 Uhr.

Die Lückenbüßer, Amalienstraße 93, 80799 München, Freitag, 2. bis Samstag, 3. Februar, 12 Uhr bis 22 Uhr.

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