Roman von Hans Platzgumer:Pionier der Freiheit

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Carl Tokujirô Mirwald (links) hat dem Autor Hans Platzgumer den Stoff für seinen Roman geliefert. (Foto: Peter-Andreas Hassiepen)

Hans Platzgumer erinnert im Roman "Großes Spiel" an das große Kantō-Erdbeben in Japan im Jahr 1923, an die Ermordung des Anarchisten Sakae Ôsugi. Und an eine Zeit des geistigen Umbruchs.

Von Jürgen Moises

Zuerst war es nur ein kaum hörbares Surren. Dann folgte der erste Erdstoß. Die Wände bekamen Risse, stürzten ein, und bald fielen Flammen und Flutwellen über die Häuser und die Menschen her. Am Ende waren etwa 143000 Menschen in Japan tot. Fast 40000 davon wurden Opfer der Brände. Und dann waren da noch offiziell 293 Personen, nach inoffiziellen Schätzungen bis zu 6600, die aufgrund von fremdenfeindliche Ausschreitungen ihr Leben verloren. Weil sie Koreaner oder Chinesen waren oder andere "Staatsfeinde", die man für die Brände verantwortlich machte. Dazu gehörte auch der Anarchist Sakae Ôsugi. Ermordet von Armeepolizisten, die das vom Großen Kantō-Erdbeben am 1. September 1923 ausgelöste Chaos ausnutzten, um ihn zu beseitigen.

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