Sterne und Hauben sind in der Welt der Gourmets bekannte Auszeichnungen, sie werden verliehen von den beiden großen Restaurantführern Guide Michelin und Gault & Millau. Seit einiger Zeit sind nun aber auch Pfannen im Gespräch: Maximal zehn pro Restaurant verleiht nämlich der Gourmetführer "Gusto", der Dritte im Bunde, und er hat sich mittlerweile ebenfalls einen recht soliden Ruf erworben. Auch "Gusto" testet die Restaurants anonym. Wer im Führer vorkommen will, muss aber eine Gebühr von 329 Euro zahlen. Anders wäre das Projekt für den Münchner Verlag Zabert Sandmann, in dem "Gusto" erscheint, nicht machbar.
An diesem Samstag erscheint die neue Ausgabe, und in den vielen Top-Ten-Listen ist auch München gut vertreten. "Sommelier des Jahres" wurde Tobias Klaas vom Restaurant Brothers, das zugleich auch mit Jan Hartwigs Restaurant Jan unter den spannendsten Neuzugängen gelistet wurde. Als "besondere Orte" wurden das Tantris (ebenfalls unter den Top Ten: das Service-Team dort) und das Esszimmer in der BMW-Welt ausgezeichnet.
Eines der "Highlights des Jahres" unter den Gerichten sind die Strozzapreti, eine spezielle Nudel-Sorte, die das Restaurant Broeding als "völlig unitalienischen, aber genialen Pastagang" interpretiert. Der Teig besteht unter anderem aus gemahlenem Heu, Wildkräutern und Hartweizengrieß mit Frischkäse und fermentierten Mandeln.
Zur "vegetarischen Spitzenküche" in Deutschland zählt laut "Gusto" das Green Beetle der Feinkost-Käfer-Gruppe mit seinem Chefkoch Felix Adebahr, dort werde "sehr gut und sogar überdurchschnittlich kreativ und raffiniert gekocht". Und als "Einzelkämpferin am Herd" wurde die Alleinköchin Mona John vom Coup de Coeur besonders hervorgehoben. Ihr wirklich sehr winziges Restaurant auf der Schwanthalerhöhe befindet sich in der Westendstraße 29 und hat nur unter der Woche mittags geöffnet. Den "Gusto"-Testern gefiel vor allem ihre frankophile, "faszinierend feinsinnige Küche".