Mobilität:Neue Busverbindungen im Ebersberger Süden

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Der Ausbau des ÖPNV wird den Landkreis kommendes Jahr 3,27 Millionen Euro zusätzlich kosten. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Durch eine Reform der Buslinien soll der südliche Landkreis besser angebunden werden. Profitieren werden vor allem kleinere Gemeinden.

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Der südliche Landkreis Ebersberg rückt näher an München heran: Zwar bleibt die Entfernung logischerweise die gleiche, diese zu überbrücken könnte künftig aber deutlich schneller und einfacher möglich sein. Dafür sorgen soll eine umfassende Fahrplanreform der Buslinien in diesem Gebiet, die das Ebersberger Landratsamt nun vorgelegt hat. Vor allem die kleineren Gemeinden im ländlichen Raum sollen von der Änderung profitieren, aber auch Bürgerinnen und Bürger aus Zorneding oder Kirchseeon können sich freuen.

Die beide Orte nämlich werden zum Fahrplanwechsel im Jahr 2023 eine direkte Busverbindung zum S-Bahnhof Höhenkirchen-Siegertsbrunn bekommen. Damit ist es künftig möglich, ohne Auto oder größere Umwege über München von der Linie S4 zu den Zügen der Linie S7 zu wechseln. 30 Minuten sind laut Fahrplan für die überarbeitete Strecke der Linie 413 vom Zornedinger Bahnhof nach Höhenkirchen vorgesehen, auf dem Weg dorthin werden unter anderem die Ortschaften Oberpframmern mit Halt am Maibaum und Egmating mit Halt an der Schule angefahren. Wer von Kirchseeon nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn will, sollte 37 Minuten Fahrtzeit einplanen. Die Route der neu geschaffenen Linie 414 führt über den Steinsee, Glonn und Egmating in den Nachbarlandkreis München.

"Ein echter Fortschritt im südlichen Landkreis"

Diese Verbindungen der beiden S-Bahn-Äste freut Landrat Robert Niedergesäß (CSU) besonders: "Das ist ein echter Fortschritt im südlichen Landkreis zur Verbesserung der Attraktivität des ÖPNV", sagte er in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses im Kreistag, wo die Pläne vorgestellt wurden. Diese seien in einem intensiven Austausch mit den betroffenen Gemeinden erarbeitet worden, wie der zuständige Sachbearbeiter im Landratsamt Sebastian Hallmann sagte.

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Profitieren werden davon vor allem die bisher eher abgeschnittenen Gemeinden Baiern, Egmating und Glonn. Durch diese Orte verläuft mit den Buslinien 411 und 453 künftig eine Direktverbindung in die Landeshauptstadt. Start- und Zielpunkt wird der S- und U-Bahnhof Neuperlach Süd sein, der etwa von Egmating aus alle zwei Stunden angefahren werden soll. Nach Glonn und Oberpframmern verkehren die Busse von und nach München sogar stündlich. Selbst das etwas abgelegene Baiern wird durch die Linienreform nun deutlich besser an das Busnetz angebunden.

Glonner Gymnasiasten kommen künftig leichter nach Kirchseeon

Das lobte auch der Bairer FDP-Kreisrat Alexander Müller, der sich vor allem Vorteile für Berufspendler verspricht. Damit das Angebot aber auch angenommen wird, müssten die Busse perspektivisch noch häufiger fahren. "Da ist noch Optimierungsbedarf, wenn man will, dass die Leute ihr Auto stehen lassen", so Müller. Auch der Glonner Bürgermeister Josef Oswald (CSU) ist mit dem "sehr guten Ergebnis" für seine Gemeinde zufrieden. Zwar falle durch die Fahrplanreform die direkte Verbindung nach Zorneding weg, dafür komme nun eine Linie nach Kirchseeon hinzu. "Das dient den Schülern, die dort ins Gymnasiums gehen", so Oswald.

Für den Landkreis ist die Neuplanung der Buslinien indes mit einer Kostensteigerung verbunden, auch weil mit der Stecke von Kirchseeon nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn eine komplett neue Verbindung hinzukommt. Statt wie bisher rund 354 000 Euro im Jahr werden von 2024 an für die Linien im Landkreissüden etwa 852 500 Euro fällig. Landrat Robert Niedergesäß kündigte unterdessen bereits an, dass das wohl nicht die letzte Linienreform gewesen sein dürfte: "Wir versuchen laufend zu optimieren, so dass die Busverbindungen angenommen werden und der ÖPNV insgesamt attraktiv wird."

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