Fünf für München:Mann für Klavier und Unfug

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Geniales Duo: Bastian Pusch und Andrea Speckmann (Foto: Rolf Demmel/oh)

Bastian Pusch tritt mit Andreas Speckmann als Duo "Notenlos"auf, Heyo K. Kroemer ist neuer Vorsitzender des TU-Hochschulrats, Monika Reitmajer schreibt über ihre Kindheit - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Sabine Buchwald, Sonja Niesmann und Martina Scherf

Aus dem Stegreif

Sie sind Stammgäste im Münchner Theater Drehleier und auf vielen anderen Kleinkunstbühnen im ganzen Land, und sie haben ein festes Fanpublikum: Bastian Pusch und Andreas Speckmann, besser bekannt als Duo "Notenlos". Die beiden Musiker spielen im Duett und im Duell, sie traktieren ihre Keyboards, sie singen, witzeln, covern und persiflieren sich durch die Musikgeschichte. Und präsentieren dabei jedes Mal ein Wunschkonzert, das man so noch nie gehört hat - je nach Lust, Laune und Kreativität des Publikums.

Denn dieses ist nicht nur live dabei, sondern gestaltet den Abend mit, per Zuruf: Herbert Grönemeyer? Elvis Presley? Janis Joplin? Peter Maffay? Die Toten Hosen? Ein Schubert-Lied? Ob Jazz, Funk, Soul, Rock, Pop, Filmmusik, Schuhplattler oder Klassik - das Repertoire der beiden Münchner scheint schier grenzenlos zu sein. Nach wenigen Minuten groovt und tanzt das Publikum mit, und die beiden Musiker scheinen selbst den größten Spaß dabei zu haben.

Bastian Pusch ist seit mehr als 20 Jahren freiberuflicher Pianist, Sänger, Komponist und Arrangeur. Er leitet den Gospelchor St. Lukas in München und die Big Band der Hochschule München, schreibt Stücke auch für andere Künstler und Theater und bezeichnet sich selbst als Mann für "Klavier, Gesang, Komposition und Unfug". Andreas Speckmann ist Pianist, Akkordeonist, Sänger in verschiedenen Big Bands, Partybands, Jazzcombos und als Comedian ein Naturtalent. Das nächste Wunschkonzert von "Notenlos" findet am Donnerstag, 11. Januar, 20 Uhr, im Theater Drehleier, Rosenheimer Straße 123, statt, www.theater-drehleier.de.

Aus der Kindheit

Monika Reitmajer (Foto: privat)

Die alten Zeiten waren meist gar nicht so gut, dennoch sind für viele Menschen Erinnerungen eine Art Seelenmassage. Gutes wie Schlechtes kann wohltuend verklärt oder aufgearbeitet werden. Wer sich wie Monika Reitmajer die Mühe macht, Anekdoten aus der Kindheit ans Licht zu holen und zu veröffentlichen, tut nicht nur sich selbst einen Gefallen. Die Vergangenheitsbewältigung der ehemaligen Bibliothekarin und Sozialpädagogin, Jahrgang 1948, dürfte bei älteren Lesern das Gedächtnis in Schwung bringen, bei jüngeren an manchen Stellen Staunen hervorrufen.

Der schmale Band "Kindheit in München - in den 50er Jahren" (Reimo Verlag, 12,90 Euro) ist informativer, teils amüsanter Lesestoff, der die Lebensbedingungen an der Isar nach dem Zweiten Weltkrieg beschreibt. Vor allem in der ersten Zeit war von Wirtschaftswunder noch wenig zu spüren. Reitmajer wuchs mit ihren Eltern und einer Schwester in liebevollen, aber beengten Verhältnissen auf. Jahrelang lebte die Familie mit der Oma in einer Sendlinger Mietwohnung. Trotz höchster Dringlichkeitsstufe bot das Wohnungsamt keine Lösung. Reitmajer erzählt von offenen Särgen auf dem Waldfriedhof, von mühsamen Waschtagen und ihren Jahren in der "Volksschule". Sie beschreibt Lehrerinnen und Lehrer, die sich dem Nationalsozialismus nicht stellten und unfähig waren, über Sexuelles zu sprechen.

Gerne denkt sie an die 800-Jahr-Feier der Stadt zurück, die sie 1958 mit einem "wunderbaren" Feuerwerk auf der Theresienwiese erlebte. 50 Jahre später brachte sie ihre Erinnerungen heraus. Sie waren bald vergriffen. Nun hat Reitmajer sie überarbeitet und neu aufgelegt.

Aus der Bohne

Kaffee-Liebhaber: Manuel Neuer (links) und Volker Meyer-Lücke. (Foto: fam of creators)

Die Münchner Kaffeemarke Alrighty Caretrade Coffee hat ihre erste eigene Rösterei mit dazugehörigem Café im Werksviertel am Ostbahnhof aufgemacht. Bei der Eröffnung dabei war FC Bayern-Torwart Manuel Neuer, der Mitgesellschafter der Firma ist. München sei seine zweite Heimat geworden, sagte der Spitzensportler. Nun habe er auch einen festen Ort, um seinen Lieblingsespresso zu trinken. In der Rösterei sollen künftig auch Events stattfinden. Hinter Alrighty stecken die Gründer Daniel Rizzotti, Sebastian Kroth und Volker Meyer-Lücke. Schirmherrin ist Umweltaktivistin Jane Goodall.

Aus Berlin

Der Hochschulrat der Technischen Universität München (TUM) hat den Vorstandsvorsitzenden der Berliner Charité, Heyo K. Kroemer, zu seinem neuen Vorsitzenden gewählt. Der Pharmakologe ist seit 2019 Vorstandsvorsitzender der Charité. Zuvor war er unter anderem Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen und Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Greifswald. Neu im Aufsichtsgremium der TUM sind zudem Patrick Cramer, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, und Stefan Vilsmeier, Vorstandsvorsitzender der Brainlab AG.

Der Hochschulrat beschließt unter anderem die Grundordnung und die Entwicklungspläne der Universität sowie die Einrichtung von Studiengängen. Das Gremium besteht aus zehn Mitgliedern des Senats der Universität und aus zehn externen Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Als Vorsitzender folgt Kroemer auf Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, dessen Amtszeit nach zwei Perioden turnusgemäß endete.

Aus der Kämmerei

Neue Leiterin im Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeindeamt München: Franziska Günther. (Foto: privat)

Die Verwaltung im Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirk München hat seit 1. Januar eine neue Leiterin, die Verwaltungswirtin Franziska Günther. Die 44-Jährige wird für mehr als 70 Mitarbeitende verantwortlich sein. Sie bringe für diese Aufgabe die notwendigen Erfahrungen und Kompetenzen mit, erklärt Stadtdekan Bernhard Liess: Franziska Günther war zuletzt in der Stadtkämmerei der Landeshauptstadt beschäftigt, sie arbeitete dort seit 2001 in verschiedenen Leitungspositionen. Ehrenamtlich engagiert sich Günther in der Kirchengemeinde St. Paulus in Perlach, in der sie seit 2017 Kirchenpflegerin ist.

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