Europa:Es wird Zeit

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So nah und doch so fern: Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, und Bundeskanzler Olaf Scholz, hier vor einem Jahr aufgenommen. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Putin im Osten, vielleicht bald Trump im Westen: Emmanuel Macron und Olaf Scholz müssen sich dringend auf ihre gemeinsamen Interessen besinnen. Dafür brauchen sie einen Dritten im Bunde.

Kommentar von Daniel Brössler

In seiner Dankesrede für den Karlspreis hat Wolfgang Schäuble 2012 die Geschichte von den norddeutschen Deichbauern erzählt. Alle vier bis fünf Generationen seien deren Deiche wegen Vernachlässigung gebrochen. So geborgen hätten sie sich hinter den Deichen gefühlt, dass sie sich die Verheerungen einer Sturmflut nicht mehr hatten vorstellen können. An dem Tag, an dem der französische Präsident Emmanuel Macron in Berlin des überzeugten Europäers Schäuble gedenkt und sich danach mit Bundeskanzler Olaf Scholz trifft, tobt - um im Bild zu bleiben - die See. Vom Osten aus bekriegt der russische Imperialist Wladimir Putin nicht nur die freie Ukraine, sondern auch Europas Friedensordnung. Im Inneren der Union sammeln sich die Feinde der liberalen Demokratie, und in Amerika holt Donald Trump zu einem möglicherweise fatalen Schlag aus.

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