Viele NS-Spitzenmänner kamen nach 1945 schnell wieder in leitende Funktionen. Wie lief die Aufarbeitung und was wurde dabei versäumt? Hans-Ulrich Thamer versucht eine Bilanz der „Behördenforschung“.
Friedrich Merz im Wahlkampf
:Auftakt mit Adenauer
Ein wenig Pathos, ein paar Gratulationen und viel Selbstbewusstsein: Friedrich Merz startet in den Wahlkampf bei einer Feier zu Ehren Adenauers auf dem Petersberg – und betont die konservativen Wurzeln der Union.
ExklusivStiftungen
:„Wir orientieren uns am Friedensnobelpreis“
Den Aachener Karlspreis haben bekannte Politiker wie Wolodimir Selenskij erhalten. Künftig ist die Auszeichnung auch dotiert – mit einer Million Euro. Die Stifter erklären, wieso.
ExklusivImmobilien
:„Deutschland hat mit Abstand die höchsten Baukosten in Europa“
Die Immobilienbranche steckt in der Krise, doch die Familienfirma Bauwens steht solide da. Juniorchef Fabian Bauwens-Adenauer – ein Urenkel des Kanzlers – erklärt, welche Fehler Glücksritter gemacht haben und wie Wohnungen billiger werden können.
„Amnestielobbyismus für NS-Verbrecher“
:Netzwerk der Nazi-Freunde
In der frühen Bundesrepublik agitierten Juristen vehement für die Freilassung von NS-Verbrechern und hatten damit oftmals Erfolg. Der Rechtshistoriker Philipp Glahé zeigt, wie der „Heidelberger Juristenkreis“ arbeitete und wie die Mitglieder davon profitierten.
Angela Merkel
:Wann kommt ihr Bild ins Kanzleramt?
Noch nie verging so viel Zeit, bis ein neues Kanzlerporträt aufgehängt wurde. Merkel aber hat – offiziell – noch immer keinen Plan, wer ihr Bild anfertigen soll. Und drängen lässt sie sich schon gar nicht.
MeinungSoziale Marktwirtschaft
:Man kann der CDU auch einfach mal Danke sagen
Vor 75 Jahren beschloss die Partei ihre Düsseldorfer Leitsätze. Sie prägen die Bundesrepublik bis heute. Über ein Wunder, das zum Wirtschaftswunder führte.
Ludwig Erhards Aufzeichnungen „Meine Kanzlerjahre“
:Der Kanzler im Schatten Adenauers
Fast 50 Jahre nach seinem Tod werden Ludwig Erhards Erinnerungen an seine kurze Kanzlerzeit publiziert. Sie sind zu Rechtfertigungen eines Verbitterten geraten.
Zeitgeschichte
:Die Fassungslosigkeit hat ihre Grenzen
Österreich erkennt dem früheren deutschen Staatssekretär Hans Globke posthum einen Orden ab, wegen dessen Rolle im Dritten Reich. In Berlin ist man hingegen erschreckend gelassen.
75 Jahre Grundgesetz
:Volksparteien? Das war einmal
Seit der ersten Bundestagswahl vor 75 Jahren hat sich die Parteienlandschaft stark verändert. Ein Rückblick auf vier historische Parlamente.
75 Jahre Grundgesetz
:Das Bonn-Berlin-Drama
Während die Sowjets die geteilte Stadt blockierten, erarbeitete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz. Sabine Böhne-Di Leo erinnert an die bewegten Zeiten, als der Kalte Krieg begann.
75 Jahre Grundgesetz
:Blumen, Unkraut, ganze Kerle
Dem ersten deutschen Nachkriegsparlament gehörten 382 Männer an und 28 Frauen. Wer waren diese Frauen? Und wofür setzten sie sich ein? Und wo steht der Bundestag heute beim Thema Parität? Ein Porträtbuch liefert Aufklärung.
75 Jahre Bundesrepublik
:Auf jedem Komma wuchtet ein Gewicht
1948/49 entstand in Bonn die erfolgreichste demokratische Verfassung, die die Deutschen je hatten. Über den weiten Weg zum Grundgesetz.
Politik und Kulinarik
:Blutwurst und Helgoland-Hummer
Essen ist politisch, das wusste schon Konrad Adenauer – bis heute inszenieren sich deutsche Politiker wie Markus Söder und Olaf Scholz oft als Freunde einfacher Hausmannskost. Doch es gibt Ausnahmen. Eine Typologie.
München in Büchern von Gerhard Köpf
:Eine Stadt voller Trickser und Angeber
Der Schriftsteller Gerhard Köpf widmet sich in seinem Erzählband "Die Souffleuse" und dem Roman "Adenauers Uhr" den Einzelgängern und Gescheiterten - und erzählt dabei auch einiges über die Stadt München.
Das Politische Buch
:Verschlungene Pfade
Ursula Weidenfeld hat eine deutsche Parallelgeschichte von 1949 bis 1990 geschrieben - über Demokratie und Diktatur und die Offenheit vieler Entwicklungen. Das Ergebnis ist lesenswert, farbig und vor allem fair.
Poltisches Buch "Absolution"
:Hinter der Fassade der "Wiedergutmachung"
Der Historiker Daniel Marwecki beschreibt die frühen deutsch-israelischen Beziehungen als eine Geschichte der beiderseitigen Interessenpolitik.
Regierungs-Airbus
:Lufthansa kauft den Pannenjet von Olaf Scholz
Die Fluggesellschaft erwirbt das ehemalige Regierungsflugzeug "Konrad Adenauer." Der Airbus "A340" soll nun ausgeschlachtet werden - Teile könnten auch im Straßburger Fußballstadion landen.
Das Politische Buch
:Die Wagenburg der Vaterlandsverteidiger
Stefanie Palm analysiert famos das Handeln der Medienbürokratie im Innenministerium der frühen Bonner Republik. Durch ihre Prägung im Kaiserreich und im Nationalsozialismus stellten die Beamten den Schutz des Staates über die Presse- und Meinungsfreiheit. Doch die Öffentlichkeit ließ sich das nicht allzu lange gefallen.
MeinungEuropa
:Es wird Zeit
Putin im Osten, vielleicht bald Trump im Westen: Emmanuel Macron und Olaf Scholz müssen sich dringend auf ihre gemeinsamen Interessen besinnen. Dafür brauchen sie einen Dritten im Bunde.
Zeitgeschichte
:Blamage am Bande
In Österreich wird nun ausgesprochen, was in Deutschland so schwerfällt: Mittäter der Nazizeit wie Adenauers Staatssekretär Hans Globke sollten nicht mit Orden geehrt werden.
Das Politische Buch
:Der alte Mann und der Fotograf
In den späten 1960er-Jahren begann Konrad R. Müller seine Karriere. Fasziniert vom Gesicht Konrad Adenauers machte er sich auf nach Bonn - und gewann das Vertrauen des Altkanzlers.
Nachruf auf den Kanzlerfotografen Konrad Rufus Müller
:Licht, kein Pomp
Zum Tod des großen Fotografen Konrad Rufus Müller, der die Bundeskanzler Deutschlands porträtierte und die Seele hinter allem sah.
Geschichte
:Am Ausgangspunkt eines Demokratieverbrechens
Der Historiker Klaus-Dietmar Henke zeichnet bei einem Vortrag in Pullach nach, wie Konrad Adenauer die SPD vom BND und seiner Vorläuferorganisation ausspionieren ließ. Unter den Zuhörern sitzt auch ein ehemaliger Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes.
Das Politische Buch
:Als die Deutschen wieder "gut" sein wollten
Frank Trentmanns monumentale, 80 Jahre umfassende Moralgeschichte folgt zahllosen Menschen zwischen Selbstrechtfertigung und Selbstvergewisserung . Und zeigt, wie ihnen immer wieder die komplexe Realität im Wege stand.
Das Politische Buch
:Attacke auf die Bonner Baracke
Jahrelang ließ Kanzler Konrad Adenauer die SPD vom BND ausforschen. Das hat der Historiker Klaus-Dietmar Henke aufgedeckt, sein Buch darüber heißt "Adenauers Watergate". Doch der Vergleich hinkt an mehreren Stellen.
MeinungDemokratie
:Noch nie so ernst
Der Versuch, der AfD das Wasser abzugraben, gelingt nicht: Er wirbelt nur braunen Schlamm auf. Eine menschliche, heimatliche Politik sieht anders aus.
Christdemokraten
:„Die CDU wird wieder schwarz“
Carsten Linnemann preist das neue Erscheinungsbild seiner Partei, das künftig Wahlplakate, Flaggen und Kugelschreiber zieren wird, als modern und nach vorn gerichtet an. Dabei weckt es auch Assoziationen in ganz andere Richtungen.
CDU-Senior Otto Wulff
:"Pessimisten werden nicht gewählt"
Er war regelmäßig bei Adenauer zu Hause, saß 1969 bei der Wahl Brandts zum Kanzler schon im Bundestag: Otto Wulff ist bald das älteste Mitglied, das die CDU-Spitze je hatte. Was rät er seiner Partei - und Friedrich Merz?
Das Politische Buch
:Turbulente Teilstaatsgründung
2024 feiert Deutschland 75 Jahre Grundgesetz. Der Historiker Michael F. Feldkamp hat dazu eine lesenswerte Darstellung über das Ringen des Parlamentarischen Rats mit den westlichen Alliierten vorgelegt.
Das Politische Buch
:Verkrampfte Freundschaft
Michael Wolffsohn seziert 75 Jahre deutsch-jüdisch-israelische Beziehungen, indem er seine eigenen Thesen von 1988 kritisch überprüft. Von seinem damaligen Optimismus ist wenig übrig.
MeinungAuszeichnungen
:So nickelig war die CDU früher nicht
Große Kreuze und große Zeremonien: Wie Theodor Heuss für Konrad Adenauer den Orden erfand, den die Christdemokraten im Fall Angela Merkels nicht feiern wollen. Undankbarkeit ist auch eine Form der Selbstverzwergung.
Grundsatzprogramm
:Die CDU beendet ihre Denkfaulheit
Die Partei will wieder wissen, wofür sie steht. Also diskutiert sie über die lange vernachlässigte Steuer- und Rentenpolitik - demnächst auch in Adenauers Urlaubsvilla.
Fürth
:Der gestohlene Bundeskanzler
Vor dem Ludwig-Erhard-Zentrum sind zwei Skulpturen geklaut worden, die den berühmten Fürther zeigen.
Das Politische Buch
:Nüchtern Richtung Republik
Die Fotografin Erna Wagner-Hehmke dokumentierte die Arbeit des Parlamentarischen Rates 1948/49 in Bonn. Ihre Bildsprache zeigt ein ganz anderes Deutschland als in den Jahren vor 1945.
Historie
:Die Tragödie des Otto John
Die ARD-Serie "Bonn" erzählt vom ersten Präsidenten des Verfassungsschutzes und seinem vergeblichen Kampf gegen die Nazi-Seilschaften. Und die Wirklichkeit überholt die Fiktion sogar noch - eine deutsche Geschichte ohne Happy End.
Öffentlich-Rechtliche
:Karl Holzamer und das "Dritte Reich"
Das ZDF revidiert die Biografie des ersten Intendanten.
Maaßen und die CDU
:Wo verläuft die Grenze nach rechts?
Die CDU will Hans-Georg Maaßen loswerden. Das Ultimatum an den ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten wirft Fragen auf, die sich den Unionsparteien seit ihrer Gründung stellen.
MeinungEuropa
:Macron und Scholz dürfen sich keine weitere Entfremdung leisten
60 Jahre nach Unterzeichnung des Elysée-Vertrags wirkt die deutsch-französische Freundschaft nicht tot, aber verblüht. Doch Differenzen zwischen Paris und Berlin gab es schon immer - und sie lassen sich überwinden.
Élysée-Vertrag
:Auf der Suche nach der verlorenen Freundschaft
Vor 60 Jahren hat der Élysée-Vertrag die größten Brüche zwischen den Deutschen und den Franzosen gekittet. Aber irgendwie ist seit ein paar Jahren die Luft raus: warum eigentlich?
Deutschland und Frankreich
:"Die Aussöhnung war damals alles andere als selbstverständlich"
Frankreich und Deutschland feiern den 60. Jahrestag des Élysée-Vertrags. Doch zwischen den Ländern kriselt es. Was bedeutet das also für ihre Freundschaft? Eine Spurensuche in den Partnerstädten Saarburg und Sarrebourg.
Leute
:Ohne mich
Matthias Brandt schwänzt Silvester, Konrad Adenauer war kein guter Spielpartner für seinen Enkel, und falls jemand Horst Lichter sucht: Er ist wahrscheinlich in seiner Garage.
ExklusivPolitiker-Porträt
:Kennen Sie diesen Mann?
Konrad R. Müller hat alle deutschen Regierungschefs seit Adenauer fotografiert, jetzt auch Olaf Scholz. Das Porträt ist die beste Antwort auf die Frage, wer der Bundeskanzler eigentlich ist.
Der BND und seine braunen Agenten
:"Wenig Anlass zu Hoffnung"
Neue Recherchen zeigen, wie steil Nazi-Karrieren nach 1945 beim BND weitergingen. Klaus-Dietmar Henke, Sprecher der Historikerkommission zur Aufarbeitung der BND-Geschichte, ist vom Umgang mit diesen Erkenntnissen enttäuscht.
SS-Netzwerke beim BND
:Die Mörderbande von Pullach
Zum „größten Demokratieverbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik“: Neue Recherchen belegen, wie Dutzende NS-Täter im deutschen Geheimdienst systematisch weiterbeschäftigt wurden.
70 Jahre "Luxemburger Abkommen"
:Wiedergutmachungsweltmeister
Mit dem "Luxemburger Abkommen" verpflichtete sich Deutschland 1952 zu Entschädigungszahlungen für die Judenverfolgung. Eindrücke vom Festakt mit Harfenbegleitung.
Henry Kissingers neues Buch "Staatskunst"
:Die Außergewöhnlichen
Henry Kissinger erhebt fünf Männer und eine Frau aus dem 20. Jahrhundert in den Rang der höchsten Staatsführer. Man lernt dabei viel über das Selbstbild des 99-Jährigen, die aktuellen Weltkrisen - und kann bei der Auswahl zweier Persönlichkeiten nur den Kopf schütteln.
MeinungKolumne
:Deutschlands Verantwortung vor aller Welt
Vor 70 Jahren begann die "Wiedergutmachung" für Holocaust-Opfer zwischen der Bundesrepublik und Israel. Der Begriff war schon immer problematisch. Aber der Gedanke bleibt richtig - und auf verstörende Weise aktuell.
MeinungSachverständigenrat
:Laus im Pelz
Das Ökonomen-Gremium soll unabhängig von der Bundesregierung arbeiten. Aber es spiegelt auch Zeitgeist und Politik wider - wie bei der neuen Besetzung.
NS-Politik in Griechenland
:Max Merten, ein Jurist ohne Gewissen
Er war in Griechenland an Kriegsverbrechen beteiligt, sah aber nie eine Schuld bei sich. Auch wegen alter Seilschaften kam Merten bald aus dem Gefängnis frei. Ein Lehrstück über die frühe BRD und ihre Weigerung, Verantwortung für die NS-Zeit zu übernehmen.