Bayerische Geschichte:Im Widerstand - und fast vergessen

Lesezeit: 5 Min.

Max Süßheim, letzter jüdischer Landtagsabgeordneter in Bayern und der Mann, der Julius Streicher die Stirn geboten hat. (Foto: Privatnachlass Karl Süßheim, Margot Suesheim (†), New York, und Familie.)

Den bis heute letzten jüdischen Landtagsabgeordneten Max Süßheim kennen nur noch wenige. Und das, obwohl er wie kaum ein anderer dem Nürnberger NS-Haupthetzer Julius Streicher die Stirn geboten und ihn für ein paar Wochen hinter Gitter gebracht hat. Warum diese Missachtung? Eine Rekonstruktion.

Von Olaf Przybilla, Nürnberg/München

Sein Großvater war der erste jüdische Landtagsabgeordnete in Bayern, er selbst sollte der letzte jüdische Landtagsabgeordnete bleiben - und ist es bis heute. Als einer der profilierten politischen Intellektuellen in Bayern zur Weimarer Zeit hat er dem NS-Pornografen und späteren "Frankenführer" Julius Streicher wie kaum ein anderer die Stirn geboten, obwohl der ihn in seinen Nürnberger Nazipostillen unaufhörlich besudelt, verhöhnt und verunglimpft hat. Sein Name aber, Max Süßheim, ist heute ein Fall für Spezialisten, während seine Zeitgenossen Gustav Landauer, Erich Mühsam oder Ernst Toller allgemein geläufig sind. Woran das liegt?

Zur SZ-Startseite

SZ PlusSonderausstellung in Nürnberg
:Ein deutsches Denkmal

Die Kaiserburg in Nürnberg wurde gefeiert, von den Nazis instrumentalisiert, zerbombt und dann über Jahrzehnte vergessen. Über die Geschichte eines nationalen Monuments.

Von Olaf Przybilla

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: