Chiemgau:Archäologen machen Sensationsfund auf Fraueninsel

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Am höchsten Punkt der Fraueninsel haben Wissenschaftler die Grundmauern des achteckigen Sakralbaus entdeckt. (Foto: Klaus Leidorf/ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)

Geophysiker suchen auf der Fraueninsel die Fundamente einer 1803 abgerissenen Kirche - und entdecken darunter die Grundmauern eines sehr viel älteren Vorgängerbaus. Nun muss möglicherweise die Geschichte der Insel neu geschrieben werden.

Von Matthias Köpf, Chiemsee

Dass sie unter der Wiese mitten auf der Fraueninsel im Chiemsee noch Fundamente einer alten Kirche finden würden, hätte die Geophysiker vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpfleger noch gar mal nicht überrascht. Genau danach hatten sie ja gesucht: nach den Grundmauern von St. Martin, erstmals erwähnt 1393, abgerissen 1803 mit der Säkularisation in Bayern, die auch das altehrwürdige Kloster Frauenwörth nicht verschonte. Die Formen, die das Bodenradar einen guten halben Meter unter der Grasnarbe aufspürte, passten genau zu dem Kupferstich, auf dem Michael Wening im Jahr 1701 "Daß Königliche Stüfft und Adeliche Closter Frauen Chiemsee" mitsamt der Martinskirche dokumentiert hat.

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