Hamas-Terror:"Seid nicht überrascht, wenn es auch Anschläge in Deutschland geben wird"

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Terror, der international finanziert wird: Bewaffnete Hamas-Mitglieder in Gaza-Stadt Ende 2022. (Foto: Mohammed Abed/AFP)

Mit einem Spezialteam verfolgte der israelische Geheimagent Udi Levi jahrelang die Spuren der Terrorgelder. Heute fordert der Ex-Mossad-Mann mehr Härte im Kampf gegen die Terrorismus-Finanzierung. Und er warnt die Europäer.

Interview von Meike Schreiber und Markus Zydra, Frankfurt

Bis 2015 hat Udi Levi, 60, für israelische Geheimdienste gearbeitet, insgesamt 35 Jahre lang. Beim Mossad leitete er ab 2001 eine Spezialeinheit namens Harpoon - eine ungewöhnliche Truppe mit Fachleuten aus Geheimdienst, Steuerbehörde, Zentralbank und Polizei. Sie legten die Finanzierung der Terrororganisationen Hamas und Hisbollah weitgehend trocken, doch 2014 untergrub Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Arbeit der Spezialisten: Er gestattete Katar, Geld an die Hamas im Gazastreifen zu schicken. Levi nennt dies "die schlechteste politische Entscheidung in der israelischen Geschichte". Außerdem kritisiert er den fehlenden Willen auch in Deutschland, Terrorfinanzierung ernsthaft zu bekämpfen. Heute berät Levi Staaten und Unternehmen bei der Bekämpfung von Finanzkriminalität. Die SZ erreicht Levi via Teams in Tel Aviv.

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