Die Hoffnung ist wohltemperiert. 25 Grad und 30 Grad steht auf zwei Schränken im Labor des Biotechnologieunternehmens Leukocare in Martinsried. Vorstandschef und Mitgründer Michael Scholl öffnet einen der Temperierschränke, greift eine der bunten Schachteln und entnimmt ein Injektionsfläschchen mit wässriger Flüssigkeit. "Das ist unser Impfstoffkandidat gegen das Coronavirus", sagt Scholl. Die italienische Firma Reithera hat ihn entwickelt. Er richtet sich wie viele andere Kandidaten gegen das Spike-Protein auf der Oberfläche des Coronavirus. Es ist ein adenoviraler, vektorbasierter Impfstoff: Wie eine Fähre transportiert ein lebendes Virus - es stammt in diesem Fall von Gorillas - ein Stück der Boten-RNA des Coronavirus in die Zellen, um dort eine Immunreaktion zu erzeugen, also die Bildung von Antikörpern.
Biotechnologie:Der schnellste Weg zum Impfstoff
Lesezeit: 6 min
Sieben-Tage-Wochen und ziemlich viel Verantwortung: Die Entwicklung des Impfstoffkandidaten von Biontech sieht bislang vielversprechend aus. Es kann trotzdem noch sein, dass der Aufwand vergeblich war.
(Foto: Stefan Albrecht/Biontech/dpa)Ein Mittel gegen Covid-19 zu entwickeln, ist Gruppenarbeit. Die Tübinger Firma Curevac arbeitet nun mit Glaxo Smith Kline zusammen. Großbritannien dagegen setzt auf die Partner Biontech und Pfizer - und bestellt 30 Millionen Impfstoff-Dosen.
Von Elisabeth Dostert, Martinsried
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Gesundheit
"Gehirne von Menschen mit Übergewicht funktionieren anders"
Essen und Trinken
"Wer 80 Euro für eine beschichtete Pfanne ausgibt, ist gut bedient"
Geldanlage
Das sind die besten Dividenden-Aktien im Dax
Gesundheit
Wann es richtig ist, den Rettungsdienst zu rufen
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt