Marcel Reich-Ranicki

SZ PlusDummheit und Hochkultur
:Die komplette Vollverblödung

Ehrwürdige Verlage und Museen begeben sich im Social Web auf Vorschulniveau. Sie schaffen so mehr ab als nur sich selbst.

Text: Johanna Adorján, Illustration: Stefan Dimitrov

SZ PlusDebatte um Wolfgang Koeppens "Tauben im Gras"
:Wer hier verroht ist

Wolfgang Koeppens legendärer Nachkriegsroman "Tauben im Gras" steht wegen rassistischer Sprache in der Kritik: Sollte er besser runter vom Lehrplan?

Von Hilmar Klute

Leopold Tyrmands Roman "Filip"
:Krieg im Foyer

Der polnische Jude Leopold Tyrmand überlebte den Zweiten Weltkrieg als Kellner getarnt in einem Frankfurter Luxushotel. Jetzt wurde sein autobiografischer Roman "Filip" erstmals ins Deutsche übersetzt.

Von Moritz Baumstieger

Bachmannpreis 2020
:Literaturkritik aus dem Homeoffice

Das Wettlesen um den Bachmannpreis gibt es dieses Jahr wegen Corona nur digital. Zeit für ein paar Ausblicke in die Vergangenheit und Zukunft einer skurrilen Institution.

Von Marie Schmidt und Felix Stephan

SZ PlusExklusivThea Dorn übernimmt das Literarische Quartett
:"Ich möchte um Himmels willen nicht die nächste Polit-Talkshow machen"

Thea Dorn wird neue Moderatorin des "Literarischen Quartetts". Aber kann man wirklich noch vier Leute in einen Halbkreis setzen, über Romane reden lassen - und glauben, das reicht?

Interview von Kathleen Hildebrand

Schriftsteller
:Hermann Kant - ein Aktivist der DDR ist tot

Hermann Kant, einer der erfolgreichsten DDR-Autoren, ist gestorben. Der Funktionär wurde als Staatskünstler geschmäht. Ein Nachruf.

Von Lars Langenau

Das Feuilleton - früher und heute
:Heraus aus der Nische

Feuilletonisten sind heute nur noch Chronisten ihrer Zeit. Früher waren sie selbst mächtige Figuren im Kulturbetrieb. Die Vielfalt der Meinungen ist dafür größer geworden.

Von Andrian Kreye

Literarisches Quartett
:Wer wird der neue Diskurszampano?

Im Berliner Ensemble wurde die erste Folge des neuen "Literarischen Quartetts" aufgezeichnet. Schon jetzt ist klar, wer das Erbe von Marcel Reich-Ranicki antreten könnte.

Von Alex Rühle

Hellmuth Karasek gestorben
:Wortgewandter Plauderer

Der Literaturkritiker und Schriftsteller Hellmuth Karasek ist tot. Zwölf Jahre trat er in der ZDF-Sendung "Das literarische Quartett" auf - als milderes Pendant zu Literaturpapst Reich-Ranicki.

Literatur im Fernsehen
:Supermulmig

Das ZDF will das "Literarische Quartett" wiederbeleben. Aber ist die Bissigkeit aus Reich-Ranicki-Zeiten noch möglich?

Von Christopher Schmidt

Neuauflage von "Literarisches Quartett"
:Der neue Reich-Ranicki

Er soll das "Literarische Quartett" wiederbeleben: Volker Weidermann verzichtet auf Krawatte. Ausgeteilt werden soll weiterhin.

Von David Denk

Deutscher Fernsehpreis
:Sender ziehen Reißleine

Trauriges Ende einer Auszeichnung: Der Deutsche Fernsehpreis wird in seiner bisherigen Form nur noch einmal vergeben, dann soll sein gesamtes Konzept umgekrempelt werden. Die Fernsehsender ziehen mit der Entscheidung die Konsequenzen aus der pannenreichen Geschichte des Preises.

Trauerfeier für Marcel Reich-Ranicki
:In literarischer Gesellschaft

Auf dem Frankfurter Hauptfriedhof ruhen Adorno, Schopenhauer, Ricarda Huch. Diese Gesellschaft passt zu Marcel Reich-Ranicki, dessen Trauerfeier hier ernst und auch ein wenig heiter, würdig und bewegend geriet.

Von Johan Schloemann, Frankfurt

Zum Tod von Marcel Reich-Ranicki
:"Er hat auch öffentlich Theater gespielt"

Wie stark Marcel Reich-Ranicki das Verhältnis der Deutschen zur Literatur geprägt hat und wie er sich selbst abseits der Kameras sah, das weiß einer besonders gut: Literaturwissenschaftler Thomas Anz, der Reich-Ranickis Biografie schrieb. Im Interview korrigiert er eingefahrene Sichtweisen - auch über die Krankheit des Kritikers.

Von Ruth Schneeberger

Marcel Reich-Ranicki und Polen
:Ein schwieriges Verhältnis

In seinem Geburtsland Polen hat Marcel Reich-Ranicki begeisterte Anhänger und erbitterte Gegner. Zwar förderte er in seiner Karriere als Literaturkritiker viele polnische Autoren. Zugleich wird ihm vorgeworfen, auf Umwegen die deutsche Kriegsschuld relativiert zu haben.

Von Thomas Urban

SZ MagazinDie besten Zitate von Marcel Reich-Ranicki
:"Ich kann nicht anders: Ich muss nörgeln"

Zum Tod von Marcel Reich-Ranicki: Ein Alphabet seiner fundamentalsten Sätze aus der Fernsehsendung "Das Literarische Quartett", von Anfang bis Langeweile, von Liebe bis Zwist.

Von Alex Rühle

Marcel Reich-Ranicki
:Die Kunst der Deutlichkeit

Er war Stratege im Literaturkampf und ein brillanter Handwerker im Feuilleton. Eine Erinnerung an den Kollegen Marcel Reich-Ranicki, der wusste, dass man direkt sein musste - und schneller als die anderen.

Von Gustav Seibt

Reaktionen
:"Ein außergewöhnliches Geschenk"

Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft würdigen Marcel Reich-Ranicki als "leidenschaftlichsten Streiter" und "entschiedensten Anwalt" der deutschen Literatur. Reaktionen zum Tod des Literaturkritikers.

Reich-Ranicki und "Das Literarische Quartett"
:Erster Geiger der Dissonanz

Nicht Geplätscher und Geplauder war die Absicht, sondern Streit, der mit scharf geschliffenen Argumenten ausgetragen werden sollte: "Das Literarische Quartett" war ein Wagnis, auf das sich Marcel Reich-Ranicki begeistert einließ. Das Ergebnis wurde Kult.

Von Johannes Willms

Zum Tod von Marcel Reich-Ranicki
:Vom Verfolgten zur Literatur-Instanz

Als jüdischer Junge in Nazi-Deutschland flüchtete er sich in die Literatur, er überlebte das Warschauer Ghetto. In der Bundesrepublik wurde Marcel Reich-Ranicki zum gefürchtetsten aller Kritiker. Nun ist er im Alter von 93 Jahren gestorben. Stationen seines Lebens.

Von Friederike Stahl

Marcel Reich-Ranicki ist tot
:Der Mann, der uns das Lesen lehrte

Meistgelesen, meistbeachtet, meistgefürchtet: Der Popstar der Literaturkritik, Marcel Reich-Ranicki, war ein umstrittener Zeitgenosse. Nun endet sein Wirken, reich an Dramatik, Intensität - und Leidenschaft.

Ein Nachruf von Ruth Schneeberger

Literaturkritiker
:Marcel Reich-Ranicki ist tot

Deutschlands berühmtester Buchkritiker ist tot: Marcel Reich-Ranicki, der in der FAZ und im Fernsehen die deutsche Literaturszene der Nachkriegszeit geprägt hat wie kein anderer, ist im Alter von 93 Jahren gestorben.

Marcel Reich-Ranicki
:"Ich kämpfe gegen den Krebs"

Es gehe ihm nicht besonders gut, er habe jedoch keine Schmerzen, sagt der bekannteste deutsche Literaturkritiker. Marcel Reich-Ranicki hat in einem Interview seine Krebserkrankung bestätigt.

SZ MagazinPeter Handke über Vergänglichkeit
:"Ich wäre liebend gern ein Böser"

Für seine Überzeugungen hat Peter Handke Prügel einstecken müssen, doch auch er kann schroff werden. Im Grunde sei er aber "schändlich versöhnlich". Ein Gespräch über Wutausbrüche und Ohrfeigen für Journalisten.

Interview: Malte Herwig und Sven Michaelsen

Bundestag gedenkt der Opfer des Holocaust
:Reich-Ranicki lässt das Parlament verstummen

Er ist Literaturpapst und gefürchteter Kritiker. Aber auch Zeitzeuge, der als junger Mann den Holocaust der Nazis überlebte. Im Bundestag spricht Marcel Reich-Ranicki zum Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz - gegen das Vergessen.

Thorsten Denkler, Berlin

Literatur: Ingeborg-Bachmann-Preis
:Ihr könnt mein Hirn haben

Blut und Tränen: Immer wenn der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen wird, versammelt sich in Klagenfurt eine literarische Sadomaso-Szene. Die Bilder.

Reich-Ranicki zum 90.
:Unser Störenfried

Angetreten, den nach 1933 aus Deutschland vertriebenen Geist der Kritik möglichst unmissverständlich wieder heimisch zu machen: Marcel Reich-Ranicki und seine großen Autoren.

Lothar Müller

Reich-Ranicki zum 90. Geburtstag
:Das Glück des klaren Urteils

Er war nie der große Zerreißer, als der er galt - doch bei diesem Mann weiß der Leser, woran er ist: Marcel Reich-Ranicki und das Publikum.

Thomas Steinfeld

TV-Kritik: Die Vorleser
:Bis(s) zur Bestsellerliste

Literarisches Duett: "Die Vorleser" Amelie Fried und Ijoma Mangold suchen im ZDF den Konflikt, finden ihn aber nicht - die Sendung ist zu kurz.

Lilith Volkert

TV-Kritik: Deutscher Fernsehpreis
:Wir sind die Volksmusik

Das wäre doch nicht nötig gewesen: Anke Engelke und Bastian Pastewka retten den deutschen Fernsehpreis. Vom "besten Sender der Welt". Eine kleine Nachtkritik.

Ruth Schneeberger

Buchmesse: Walser über Reich-Ranicki
:Das große Wüten

Jedes Wort ein brennendes Streichholz: Martin Walser schreibt von der Vernichtung und Wiederauferstehung des Autors - und gegen den mächtigen Kritiker Marcel Reich-Ranicki.

Helmut Böttiger

Pannen bei Preisverleihungen
:Danke - hicks!

Mariah Carey nahm in Palm Springs torkelnd und lallend einen Award entgegen - und befindet sich damit in guter Gesellschaft. Eine Typologie der missratenen Preisverleihungen.

S. Pfauth u. V. Simon

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